Szene

Liebeserklärung an einen Lichtspielmagier

Florian Caroves und Dominik Oleys Liebeserklärung an Stummfilmstar Rudolfo Valentino gibt es ab 4.11. wieder im Bronski & Grünberg.

Heute Redaktion
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Früher hatte man einen Stalker. Nicht so einen scheiß Follower.

Das war ja dann auch irgendwie so eine Art Persönlichkeitsschmeichler!

Das war ja sowas wie ein extremistischer Fan!

Und wenn du einen extremistischen Fan hattest, dann konntest du davon ausgehen,

dass du irgendwo etwas richtig gemacht hast!

Die Rolle seines Lebens

Die Rolle ist dem feurig-explosiven Florian Carove wie auf den Leib geschneidert, liefert er mit seinem „Alter Ego" doch einen äußerst humorvollen Abend voller Tempo, Gedankenkaskaden und Poesie.

Mythos Latin Lover

Doch was hat es mit diesem Mythos um den "schönsten Mann der Welt" auf sich, für den zig Frauen in den Tod gegangen sind? Valentino, das ist hier, im Bronski & Grünberg, kein italienisches Modeimperium, sondern einer der größten Stummfilmstars Hollywoods. Ein italienischer Einwanderer, der als „Latin Lover" die Herzen zahlreicher Männer und Frauen brach und nach seinem frühen Tod eine nie dagewesene Massenhysterie auslöste.

Zum Sterben schön

Rudolph Valentino galt schon zu Lebzeiten als schönster Mann der Welt. 1895 in Italien geboren, kam er 1921 mit dem Film „Der Scheich" zu Weltruhm. Viel Material gibt es heute nicht mehr über den einstigen Superstar, dessen Tod zahlreiche Verschwörungstheorien heraufbeschwor. Florian Carove ist die Rolle eindeutig auf den Leib geschneidert, wurde er doch schon in seinen schauspielerischen Anfängen in der einstigen, heute zum Kult erkorenen Broadway Bar um Bela Koreny von seinen Kollegen liebevoll "Valentino" genannt.

Der Schweiß fließt hier in Strömen - und das ist gut so!

Eindrucksvoll und voller Tempo setzt Carove nun im Bronski das von Dominic Oley geschriebene und inszenierte Stück um, verausgabt sich körperlich derart, dass der Schweiß in Strömen fließt. Wer hier jedoch eine reine Hommage an Valentino erwartet, wird definitiv enttäuscht. Vielmehr ist es ein Stück über Rudolph Valentino, ein Stück von Valentino und auch irgendwie kein Stück über Valentino. Zuviel sei nicht verraten, nur, dass den Zuschauer ein humorvoll-philosophischer Abend voller Tempo, Gags, Gedankeneskapaden und Poesie erwartet.

Aus dem Leben eines Stummfilmgottes

In drei Teilen nimmt das Stück versteckte Motive aus dem Leben des Stummfilmgottes auf, wechselt zu einem fiktiven Kriminalfall im Jahre 1924 und lässt den einstigen Star als poetisches Projektionsflächenwesen zu Wort kommen. Hier werden alle Fragen zu Rudolpho Valentino gestellt, vor allem die, auf die sie bei Google keine Antwort finden werden.

Dominic Oley hat mit diesem Stück bewiesen, dass er nicht nur ein hervorragender Schauspieler, sondern auch ein äußerst talentierter Stückeschreiber ist. Spielt er ja aktuell in den Kammerspielen der Josefstadt niemand geringeren als den großen William Shakespeare ("Shakespeare in Love"). Zusammen sind die beiden ein unschlagbares Dreamteam. Wir hoffen noch sehr viel mehr von diesen beiden Talenten zu sehen.

Die Chinesen sagen, sei wie Wasser!

Die Chinesen sagen auch es passen 49 Stunden Arbeitszeit in einen Tag!


BESETZUNG:

Mit: Florian Carove, Stefan Lasko

Text / Regie: Dominic Oley

Bühne: Kaja Dymnicki

Kostüme: Katharina Unger

TICKETS & INFOS

Bronski & Grünberg