Mehr Sprengungen als 2024

Nach 14 Fällen – nun ermittelt SoKo Bankomat

Im noch recht jungen Jahr 2025 kam es bereits zu mehr Bankomatsprengungen als im gesamten Jahr 2024. Nun wurde eine Sonderkommission eingerichtet.
Jana Stanek
09.03.2025, 06:56

Die Serie von Bankomatsprengungen reißt nicht ab – bereits 14 versuchte und vollendete Sprengungen hat es in diesem Jahr gegeben. Obwohl erst zwei Monate des Jahres vorüber sind, ist es schon zu mehr Sprengungen als im gesamten Jahr 2024 gekommen. Im Vorjahr gab es wie 2023 13 Sprengungen. Sollten die Täter wie bisher weitermachen, sollten die Höchstwerte aus den Jahren 2018 (21 Fälle) und 2019 (20 Fälle) demnächst übertroffen werden. Im Bundeskriminalamt wurde eine eigene Sonderkommission eingerichtet.

Viele Bundesländer betroffen

Von den 14 Fällen des heurigen Jahres spielten sich fünf in der Hauptstadt ab. Betroffen waren die Bezirke Donaustadt, Favoriten, zweimal Simmering und Liesing. In Niederösterreich traf es den Bahnhof Korneuburg sowie Gänserndorf. Auch in Oberösterreich kam es zu Vorfällen, zwei davon waren erfolgreich  – sie wurden in einer Nacht in einem Welser Einkaufszentrum verübt. Eine weitere in Pasching wurde versucht. Dazu kamen Fälle im Salzburger Stadtteil Aigen, im burgenländischen Neusiedl am See, am Bahnhof Ötztal in Tirol sowie erst in der Nacht auf Donnerstag in Graz.

Zumindest fünf Gruppen aktiv

Nähere Auskünfte gibt es derzeit keine, wie die APA berichtet, halten sich die Ermittler derzeit "aus kriminaltaktischen Gründen" zurück, die Ermittlungen würden jedoch intensiv laufen. Die APA erfuhr in der Vorwoche, dass zumindest fünf Gruppen derzeit österreichweit aktiv seien, was sich aus Unterschieden beim Vorgehen ergeben habe.

Österreichs Banken haben bereits reagiert: Einige Bankomaten sind derzeit außer Betrieb, um Sprengungen zu vermeiden.

"SOKO Bankomat" im Bundeskriminalamt eingerichtet

Um Straftaten effektiver bekämpfen zu können, hat am Freitag die im Bundeskriminalamt (BK) eingerichtete "SOKO Bankomat" ihre Arbeit aufgenommen. Diese Spezialeinheit soll Bankomatsprengungen gezielt verfolgen und nationale sowie internationale Ermittlungen koordinieren. "Die länderübergreifende Zusammenarbeit muss jetzt vorangetrieben werden", hielt Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) fest.

Die Leitung der Sonderkommission übernimmt Dieter Csefan, der Abteilungsleiter für die Bekämpfung der organisierten und allgemeinen Kriminalität im Bundeskriminalamt. "Durch die Vernetzung von Fachwissen, den gezielten Austausch von Informationen und ein gemeinsames Vorgehen sollen Täter rasch identifiziert und zur Verantwortung gezogen werden. Dabei kommen sowohl repressive als auch präventive Maßnahmen zum Einsatz. Neben der konsequenten Strafverfolgung steht insbesondere die Zusammenarbeit mit Banken im Fokus, um zukünftige Delikte zu verhindern und Sicherheitsmaßnahmen weiterzuentwickeln", hieß es seitens des Bundeskriminalamtes.

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