Österreich

Nach 80 Stunden-Wochen: Koch (53) nicht ausbezahlt

Heute Redaktion
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Saisonarbeit ist hart: Fast 80 Stunden pro Woche stand ein 53-Jähriger aus St. Pölten in einem Wintersportort in der Küche. Viele Überstunden wurden ihm aber gar nicht ausbezahlt. Er wandte sich an die Arbeiterkammer.

Eineinhalb Monate lang stand ein St. Pöltner (53) als Koch in der Küche eines Hotels in einem bekannten Wintersportort, Tag und Nacht zauberte er den Touristen Gaumenfreuden auf den Teller, doch bereits nach sechs Wochen reichte es ihm. Der Grund: Obwohl vertraglich eine 54-Stunden-Woche festgelegt war, "hackelte" er in diesen eineinhalb Monaten satte 504 Stunden, hatte also eine knapp 80 Stunden-Woche. Ausbezahlt wurden ihm diese Überstunden aber nicht.

2.200 Euro erstritten

Der 53-Jährige wurde sauer, dazu kam, dass ihm der Stress und das Arbeitspensum langsam auf die Gesundheit schlugen. Er verließ das Unternehmen und wandte sich an die Arbeiterkammer Niederösterreich. "Weil er die Überstunden nicht zur Gänze ausbezahlt bekam, wandte sich der Mann an uns und brachte auch gleich seine Zeitaufzeichnungen mit", schildert Arbeitsrechtsexperte Stephan Blumencron den Fall.

„Wir haben die ausstehenden Ansprüche für den Betroffenen eingeklagt, der Arbeitnehmer erhielt mehr als 2.200 Euro", so AK Niederösterreich-Präsident Markus Wieser.

AK: "Aufzeichnungen wichtig"

Die Arbeiterkammer rät nun dazu, Aufzeichnungen über die geleisteten Arbeitsstunden zu führen. Weil der 53-Jährige sich diese penibel aufgeschrieben hatte, ging der Fall glatt über die Bühne, das Unternehmen musste die ausständigen Forderungen ohne Wenn und Aber zahlen.

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"Das ist angesichts des neues Arbeitszeitgesetzes wichtiger denn je", erklärt Wieser.

(nit)