Niederösterreich

Nach Abschiebung kämpft Ärztin weiter um Naveed

Naveed ist am Donnerstagmorgen in Islamabad gelandet. Ziehmutter Maria-Elisabeth Bauer kritisiert das Vorgehen, das Ministerium kontert trocken.  

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Naveed zu Weihnachten: Lebensfroh, glücklich
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privat

Am Mittwoch wurde Naveed mit drei Landsmännern aus Österreich (einer mit Vorstrafe wegen Suchtgifthandels) sowie 20 Personen aus Griechenland und je eine aus Schweden und der Schweiz per Charterflug nach Islamabad abgeschoben („Heute“ berichtete). Der Flug wurde von FRONTEX koordiniert, in Summe waren 26 Personen zur Abschiebung im Flugzeug.

Ärztin und Sanis an Bord

Vorwürfe von Ärztin Maria-Elisabeth Bauer aus Klosterneuburg (Bezirk Tulln), dass Naveed nicht medizinisch betreut worden war, weist das Innenministerium klar zurück. Es war eine Ärztin, ein Sanitäter, eine Dolmetscherin und eine Menschenrechtsbeobachterin an Bord der Maschine.

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    Trotz der COVID-19 Pandemie habe das BMI keine grundsätzliche Aussetzung von Abschiebungen vorgenommen und steht hierzu in engem Austausch mit Partnern auf EU- und internationaler Ebene. Selbstverständlich erfolgt hier seitens der Sicherheits- und Migrationsbehörden eine ständige Evaluierung der Lage sowie Anpassung an die aktuelle Situation und erlassenen Maßnahmen.

    Ärztin kämpft weiter

    Die pensionierte Medizinerin ist traurig: „Er ist zumindest heil in Islamabad angekommen. Ich kämpfe weiter. Der Antrag auf humanitäres Bleiberecht ist ja noch im Laufen“, so Bauer. Die Medizinerin hatte sich große Sorgen um die Gesundheit des 27-Jährigen (laut LPD Wien) oder 24-Jährigen (laut weißer Karte) gemacht. 

    Dass Naveed über das humanitäre Bleiberecht wieder nach Österreich kommen darf, ist laut Insidern unwahrscheinlich. Denn Pakistan ist ein Land mit einer der geringsten Bleibewahrscheinlichkeit neben Indien, Algerien, Marokko und Tunesien.

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