Wien

"An den Schulen ist derzeit so viel im Argen"

Immer wieder sorgen Berichte über chaotische Zustände an den Schulen für Wirbel. Ein Gewerkschafter übt Kritik.

Heute Redaktion
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Thomas Buland in der "ZiB2".
Thomas Buland in der "ZiB2".
Screenshot ORF

Es ist bemerkenswert, was "Heute"-Kolummnist Niki Glattauer am Monta aufdeckte. Nach einem Total-Zusammenbruch des Lehrpersonals wollte eine Schule in Wien-Favoriten schließen. Zu groß sei die Gefahr einer Ansteckung für die Schüler. Doch die Bildungsdirektion sagt nein, der Unterricht müsse weitergehen. Klassen verbrachten mehrere Stunden ohne Lehrer. Eine Personalvertreterin sagt es coram publico: "An den Schulen ist derzeit so viel im Argen, dass es nicht mehr zu ertragen ist."

Ministerium sagt, alles sei normal

Armin Wolf fragte in der "ZiB2" am Montagabend den stellvertretende Vorsitzende der Pflichtschullehrergewerkschaft, Thomas Bulant, nach diesen Vorfällen. "An unseren Schulen herrscht Überbelastung, Rechtsunsicherheit und eine gewisse Art von Enttäuschung", so der Gewerkschafter. "Von der Spitze des Bildungssystems wird gesagt, der Schulalltag würde ganz normal ablaufen. In Wirklichkeit werden alle allein gelassen."

Bulant bekräftigte die "Heute"-Recherche: "Ja, es hat eine Volksschule in Favoriten gegeben, an der eine Eingangskonferenz stattgefunden hat. Eine später positiv gestestete Lehrerin hat das Virus verbeitret."

372 Schüler positiv getestet

Wolf fragte den Lehrer, warum unterschiedliche Bildungsdirektionen auch unterschiedlich auf Corona-Verdachtsfälle reagieren. Bisher bestand bei 3.495 Schülern ein Verdacht, 372 wurden positiv getestet. "Ich habe von Rechtsunsicherheit gesprochen", so Bulant. "Wir haben nur die entsprechende Verordnung vom 3. September. Da wird genau beschrieben, was bei einem Verdachtsfall geschehen muss. Der Ablauf, wie er da geschildert ist, hat mit der Realität aber wenig zu tun."

Laut dem Gewerkschafter seien wohl "Schreibtischtäter" dafür verantwortlich. Denn man müsse den Verdachtafall melden und das Kind isolieren, bis die Gesundheitsbehörden reagieren. Das geschehe aber praktisch nie am selben Tag. "Es würde tagelang dauern, bis das Kind nach Hause darf." Zum Glück sei auch festgehalten, dass das Kind am Ende des Tages nach Hause dürfe. Danach müsse man aber die Anweisungen abwarten. "Der Direktor muss Meldungen an vier verschiedene Stellen tätigen. Viele Schulleiter haben den Eindruck, sie würden Statistiken füttern, aber keinen Ansprchepartner haben."

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