Österreich

Nach Höhenflug geht es für Schwestern in Quarantäne

Heute Redaktion
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Von der Silber-Sensation in die Quarantäne: Heute fliegen die Klinger-Schwestern von Bangkok nach Schwechat – in NÖ warten zwei Wochen Abschottung.

Dorina und Ronja Klinger durften am Sonntag beim FIVB-1-Star-Turnier in Langkawi (Malaysia) ihre erste Medaille auf der Beachvolleyball-World-Tour bejubeln.



Der Erfolgslauf der Wahl-Niederösterreicherinnen wurde erst im Endspiel von den Taiwanesinnen Nai-Han Kou/Pi Hsin Liu mit einer 0:2-Niederlage gestoppt. „Im Finale haben wir noch einmal gefightet. Es war ein knappes Spiel, wir hätten es gewinnen können. An beiden Satzenden haben sich ein paar Fehler eingeschlichen, das hat uns das Spiel gekostet", wissen die Schwestern, woran es noch gemangelt hat.

Der Jubel von Dorina und Ronja über die gewonnene Silbermedaille war dennoch riesig: „Erstes FIVB-Semifinale, erste FIVB-Medaille und das beim ersten Turnier der Saison – das ist unglaublich und wir sind Mega-Mega-Happy darüber. Vor allem, dass wir zeigen konnten, dass wir mithalten können."



In Österreich wartet die Quarantäne



Aufgrund der Coronavirus-Krise war das Turnier in Langkawi das vorläufig letzte für einige Wochen. Die strengen Maßnahmen in Österreich sind in Kraft getreten, als Dorina und Ronja bereits in Malaysia waren. „Hier in Langkawi ist alles ganz normal und abgeschirmt. Wir haben echt wenig mitbekommen, weil wir natürlich versucht haben, uns auf das Turnier zu konzentrieren", erzählen die Schwestern (20, 22) aus der Südstadt bei Maria Enzersdorf (Mödling). „Natürlich bekommt man durch Social Media, die Medien und Verwandte mit, dass die Situation in Österreich richtig ernst ist."



Da das anschließende 3-Star-Turnier in Australien verschoben wurde, haben sich auch die Flugpläne von Dorina und Ronja verändert. „Wir werden höchstwahrscheinlich am Mittwochabend die Heimreise antreten und da wir über Bangkok fliegen, müssen wir 14 Tage in häusliche Quarantäne. Sonst fliegen nicht mehr viele Flieger", schildern die Nationalspielerinnen ihre aktuelle Lage und nehmen die Situation sehr ernst.



Zum Abschluss richten die Beach-Youngsters aufrichtige Worte an die Bevölkerung: „So sehr wir uns über unseren Erfolg freuen, gibt es momentan wahrlich wichtigere Dinge, denn nichts geht über unser aller Gesundheit. Darum heißt es jetzt, die eigenen Egos hintanzustellen, ans große Ganze zu denken und alles dafür zu tun, dass wir diese nicht einfache Zeit gemeinsam und bestmöglich durchstehen."

Alle Events auf unbestimmte Zeit verschoben

Europas Volleyball-Verband (CEV) hat indes alle Events im Hallen- sowie im Beach-Volleyball dieses Frühjahrs auf vorerst unbestimmte Zeit verschoben. Ausnahme ist ein Europacup-Duell zweier Teams aus dem von der Coronavirus-Pandemie noch nicht ganz so hart getroffenen russischen Verband. Betroffen von den Verschiebungen ist auch das vom 14. bis 17. Mai in Baden angesetzt gewesene Continental-Cup-Turnier.

In dieser vorletzten Stufe der zweiten Schiene der Olympia-Qualifikation ist Österreich eines der Gastgeberländer. Für die ÖVV-Teams ist es angesichts schlechter Aussichten über die Weltrangliste die realistischste Chance auf ein Tokio-Ticket. Neben diesem Beach-Event sind im Volleyball alle anderen Partien in der Endphase der Europacup-Saison sowie die Konkurrenzen der Golden und Silver League für Nationalteams unbestimmt verschoben.