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Nach Kopftuch-Verbot: Diskussion um Bärte entbrannt

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

In der Debatte über ein Kopftuch-Verbot in Unternehmen haben zwei bekannte muslimische Experten überraschende Einwänden gebracht: Warum der Diskurs über religiöse Symbole im Islam stets auf den Köpfen der Frauen ausgetragen werde und etwa die Bärte muslimischer Männer nie ein Thema seien.

In der Debatte über ein Kopftuch-Verbot in Unternehmen haben zwei bekannte muslimische Experten  überraschende Einwänden gebracht: Warum der Diskurs über religiöse Symbole im Islam stets auf den Köpfen der Frauen ausgetragen werde und etwa die Bärte muslimischer Männer nie ein Thema seien.

Mouhanad Khorchide und Tarafa Baghajati machen in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Furche" darauf aufmerksam, dass die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) Mitte Februar in einem  bekanntgegeben, das Tragen von Kopftüchern für Frauen und Mädchen ab der Pubertät sei "ein religiöses Gebot".

Und Baghajati vergleicht die Diskussion rund um die weibliche Kopfbedeckung mit Vorschriften über den Bartwuchs muslimischer Männer: Das komplette Rasieren des Barthaares sei "nicht erlaubt, also haram".

Es gebe Imame und sogar Muftis mit rasiertem Bart, "ohne dass sie als ‚Sünder‘ oder auch nur Träger einer Verfehlung und somit nicht glaubwürdig bezeichnet werden". Also "warum müssen Diskurse fast immer auf den Köpfen der Frauen geführt werden?", fragte Baghajati, der Ehemann der IGGÖ-Frauenbeauftragten Carla Amina Baghajati.