Politik

Nach Lockdown soll Handel auch am Sonntag öffnen

Geschäfte sollen nach dem Lockdown länger und auch am Sonntag aufsperren dürfen. Das soll Massenanstürme im Weihnachtsgeschäft verhindern können.

Rene Findenig
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Wenn die Geschäfte wieder aufsperren, sollen sie es auch am Sonntag dürfen. Damit sollen solche Szenen vermieden werden.
Wenn die Geschäfte wieder aufsperren, sollen sie es auch am Sonntag dürfen. Damit sollen solche Szenen vermieden werden.
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Der zweite Lockdown ist ein schwerer Schlag für den heimischen Handel, denn eigentlich beginnt gerade die stärkste Einkaufszeit des Jahres. Um dies nach dem Lockdown abfedern zu können, fordert Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer im "Ö3"-Interview längere Öffnungszeiten und auch eine Sonntagsöffnung für den Handel. Beides sind eigentlich Themen, die seit Jahren auf massiven Widerstand in Österreich gestoßen waren.

Neben der Ankurbelung der Wirtschaft und dem Abfedern der Lockdown-Verluste sieht Mahrer in den ausgeweiteten Öffnungszeiten aber auch eine Maßnahme, um Massenanstürme zu vermeiden. Es gehe "um das Entzerren der Kundenströme" so Mahrer, mit erweiterten Öffnungszeiten und einem Aufsperren am Sonntag würden nicht alle Menschen gleichzeitig in die Geschäfte strömen, sondern sich auf die Einkaufstage aufteilen.

Umsätze sollen in Österreich bleiben

Der Einkauf nach dem Lockdown solle zudem "Corona-sicher" gemacht werden, so der Wirtschaftskammer-Präsident. "Wichtig ist jetzt, dass die Umsätze in Österreich bleiben", so Mahrer, der für einen "regional-digitalen" Einkauf im Lockdown und einem Shopping in den heimischen  Läden nach dem Lockdown appelliert. So könnten zahlreiche Arbeitsplätze in Österreich gerettet werden. Dazu hat die Wirtschaftskammer eine Liste aller heimischen Onlineshops veröffentlicht.

"Ich glaube, es gibt dazu ein paar Ideen, die werden wir mit der Regierung diskutieren, das bedeutet: die Verlängerung der Öffnungszeiten für das Geschäft vor Weihnachten, möglicherweise die Sonntage alle offen haben vor Weihnachten, wenn es nur wenige sind", so Mahrer gegenüber Ö3. "Weil richtigerweise: Es geht ums Entzerren der Kundenströme, das heißt nicht alle Leute gleichzeitig irgendwo. Ich glaube, das ist in Zeiten von Covid und von der Pandemie das Um und Auf. Da werden wir uns bemühen und ich glaube, da braucht es ganz pragmatische Lösungen mit Hausverstand, dass die Österreicherinnen und Österreicher ihre Geschenke einkaufen gehen können, ohne dass sich alle wieder anstellen."

"Zuerst muss man mal sagen, dass der zweite Lockdown natürlich ein ganz schwerer Schlag für den Handel ist. Die haben sich alle eingedeckt mit Ware für das Weihnachtsgeschäft. Das ist für den Handel die stärkste Zeit im Jahr, das wissen wir. Die Geschenke laufen nicht weg – ich glaube, das ist die wichtigste Botschaft zu sagen. Der Handel wird wieder aufsperren, dann kann man auch wieder Geschenke einkaufen, in österreichischen Geschäften", so Mahrer.

Weiterer Vorschlag für Geldregen

Aber es gebe "erfreulicherweise auch in der Zwischenzeit österreichische Online-Shopping-Portale und das wäre unsere Botschaft und unser Appell: Tragen wir das Geld nicht ins Ausland, sondern, in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit, tragen wir das Geld in die Regionen hinaus und in die österreichischen Geschäfte, wenn es wieder heißt: 'Es ist offen'. Es gibt auch eine gewisse Form von Solidarität im Land, dass Österreich Österreich hilft. Und wer jetzt einkaufen möchte online, der soll halt auf österreichischen Einkaufsplattformen einkaufen."

Mit einem weiteren Vorschlag wartete überraschend der Österreichische Wirtschaftsbund auf: Statt Weihnachtsfeiern steuerfreie Weihnachtsgutscheine für Mitarbeiter. Man wolle damit "gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen". Was hinter dem Vorschlag des Wirtschaftsbunds steckt und wie die Lösung im Detail aussehen soll, liest du hier.

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