Ukraine

Nach Polen: Nächstes EU-Land liefert Ukraine Kampfjets

USA und Deutschland debattieren darüber, andere Länder ergreifen die Initiative: Nach Polen liefert nun auch die Slowakei Kampfjets an die Ukraine. 

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Ein Mig-29-Kampfjet nahe des Luftwaffenstützpunktes Malacky in der Slowakei.
Ein Mig-29-Kampfjet nahe des Luftwaffenstützpunktes Malacky in der Slowakei.
REUTERS

Polen kündigte am Donnerstag an, der Ukraine vier MiG-29-Kampfjets zur Verfügung stellen zu wollen. Bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges wollte Polen der Ukraine Kampfjets liefern. Die USA hielten es damals jedoch für zu riskant – nun hat sich die Lage jedoch deutlich verändert. Nach Polen kommt nun ein weiteres EU-Mitgliedsland den gebetsmühlenartigen Forderungen von Wolodimir Selenski nach, die Ukraine mit weiteren Kampfflugzeugen zu versorgen. 

Die slowakische Regierung in Bratislava habe beschlossen, alte sowjetische MiG-29-Jets aus den eigenen Beständen der Ukraine zu übergeben, teilte Ministerpräsident Eduard Heger am Freitag mit. Die Slowakei selbst benutze sie nicht mehr. Die insgesamt elf Maschinen seien bereits im Sommer 2022 außer Dienst gestellt worden – nun finden sie wieder Verwendung. 

Nicht alle betriebsfähig

Aber: Die meisten sind in einem nicht-betriebsfähigen Zustand und werden von der Ukraine für die Versorgung mit Ersatzteilen genutzt. Die Slowakei und Polen als wichtige Unterstützer des Nachbarlands Ukraine gehen somit einen Schritt, zu dem sich andere Verbündete wie die USA und Deutschland noch nicht durchringen konnten. 

Aus Litauen setzt es ein dickes Lob für die Entscheidung der beiden Länder der Nato-Ostflanke. Staatspräsident Gitanas Nauseda dazu auf Twitter: "Das ist eine wichtige Entwicklung, die den Kampf der Ukraine gegen den Aggressor erheblich stärken wird". Weiter schrieb er: "Entschlossenheit versetzt Berge. Wahre Führung bringt den Sieg der Ukraine und Frieden in Europa näher".

Das Baltikum steht geschlossen hinter der Ukraine

Die beiden Staaten gehören, vor allem im Verhältnis zur Größe der Länder, zu den treuesten Unterstützern des ukrainischen Verteidigungskrieges. Laut Angaben des Verteidigungsministeriums in Tallinn belauft sich Estlands bisherige Militärhilfe auf 400 Millionen Euro. Litauens Militärhilfe soll in Kürze 450 Millionen erreichen. 

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    Ein russischer Kampfjet ist am 17. Oktober in der Hafenstadt Jeisk am Asowschen Meer in einen Wohnblock gestürzt.
    Ein russischer Kampfjet ist am 17. Oktober in der Hafenstadt Jeisk am Asowschen Meer in einen Wohnblock gestürzt.
    IMAGO/ITAR-TASS