Held wird ausgezeichnet

Nach Schüssen: Dieser Mann rettete seine Nachbarinnen

Am 8. Mai verletzte ein Steirer (74) zwei Frauen in seinem Haus mit einer Schrotflinte, eine davon schwer. Dank Günther Bubendorfer überlebten sie.

Österreich Heute
Nach Schüssen: Dieser Mann rettete seine Nachbarinnen
Günther Bubendorfer rettete Sylvia (r.) und Andrea (l.) das Leben.
ORF

Ein Nachbarschaftsstreit endete am 8. Mai in Straden (Stmk.) in einer Bluttat: Ein 74-Jähriger schoss in einem Mehrparteienhaus auf Bewohnerin Sylvia (52) und ihre zufällig anwesende Freundin Andrea (61). Der Mann traf seine Nachbarin mit einer Schrotflinte in den Bauch und verletzte sie schwer. Sie wurde gleich mit dem Rettungshubschrauber ins LKH Graz gebracht. Ihre Bekannte hatte großes Glück: Sie erlitt nur einen Streifschuss an der Hüfte. Der Schütze nahm sich nach der Tat das Leben.

Als die Schüsse kurz vor Mittag fielen, hörte Günther Bubendorfer einen Knall. Er wusste gleich, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Der Steirer arbeitet gegenüber in einer Glaserei und kennt viele Bewohner des Hauses. Als die Sekretärin schrie, "helft’s der Sylvia, sie ist angeschossen worden!", wollte er es erst nicht glauben. "Ich hab gedacht, es ist ein Scherz. Dann bin ich runter zu ihr und habe gesehen, dass sie an der Schulter verletzt war, das war wirklich schlimm“, erzählt er im ORF-Gespräch.

Steirer raste mit Verletzten davon

Bubendorfer reagierte blitzschnell, ohne darüber nachzudenken, dass er sich selbst in Gefahr brachte. Er sah, dass Sylvia nicht nur auf der Schulter getroffen wurde, sondern vor allem im Bauch. Er schaffte es, die verletzten Frauen in sein Auto zu packen, und raste davon, um die Rettungskräfte außerhalb des Tatorts zu treffen. "Der Verstappen wäre mir nicht nachgekommen", blickt er auf die Rettung in Formel-1-Geschwindigkeit zurück. Danach ging der Steirer zurück an die Arbeit. Seine Gefühle übermannten ihn erst am Abend.

Sylvia lag ein Monat im künstlichen Tiefschlaf, verbrachte drei Monate im Krankenhaus und musste neun Mal operiert werden. In ihrer Schulter ist noch immer ein Einschussloch sichtbar, das die 52-Jährige für immer an die schreckliche Tat erinnern wird. "Aber ich bin froh, dass ich lebe", sagt sie. Der Streit, den sie mit dem 74-jährigen Täter hatte, entwickelte sich daraus, dass sie seine Gefühle nicht erwiderte. "Er war verliebt in mich, leider", sagt sie traurig.

Ohne der beherzten Hilfe von ihrem Nachbarn wäre sie heute nicht mehr da, ist Sylvia jedenfalls sicher. Auch ihre Freundin Andrea war in großer Gefahr. "Ich glaube, wir wären beide dort verblutet." Am Dienstag wurde Bubendorfer in der ORF-"Lebensretter-Gala" für seine Zivilcourage ausgezeichnet.

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Telefonseelsorge – Notruf 142
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