Politik

Nach Schummel-Vorwurf lässt SPÖ Befragung prüfen

Heute Redaktion
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Mit 71,4 Prozent wurde Pamela Rendi-Wagner als SPÖ-Chefin bestätigt, aber die hohe Wahlbeteiligung macht stutzig. "Ungeheuerlich" nennt die Partei die Vorwürfe – lässt sie nun aber checken.

"Der Ablauf der Befragung war an Transparenz nicht zu überbieten", sagt SPÖ-Geschäftsführer Christian Deutsch im "Heute"-Gespräch. Ein Faktencheck.

Wer hat ausgewertet?

Die Auswertung der Online-Befragung übernahm das ITZ, die EDV-Firma der SPÖ. Die postalischen Antworten liefen über die Firma Dataselect. Die habe die Daten an eine Scan-Firma weitergeleitet, so Deutsch. "Fragen Sie mich nicht, wie die heißt." Brisant: Mehrheitseigentümer bei Dataselect ist laut "profil" Alois Aschauer, Ex-Stellvertreter von Deutsch als Manager der SPÖ Wien.

Wann wurde ausgezählt?

Die Abstimmung lief bis 2. April. Am 3. April wurden die Daten "eingefroren" – angeblich ohne Zugriff für SPÖ-Funktionäre. Am 28. April – rund eine Woche vor dem Parteivorstand – wurde der Auszählungsprozess in Anwesenheit der Wahlkommission gestartet. Damit wohl klar: In der SPÖ wusste man seit Tagen, wie die Abstimmung gelaufen war.

Wer bildete die Wahlkommission?

Diese Kommission besteht aus 20 Personen. Mittwoch waren 14 von ihnen (nicht zwölf, wie von manchen Medien berichtet, Anm.) anwesend. Vorsitzender ist Wiens Ex-Landtagspräsident Harry Kopietz. Die Zusammensetzung ist geheim. Bestätigt ist aber, dass fünf der 14 Mitglieder das Ergebnis nicht anerkannt haben.

Wie haben die Bundesländer abgestimmt?

Eine solche spezielle Auswertung habe man nicht durchgeführt, so Deutsch. Vielmehr sei am Mittwoch das Gesamtergebnis präsentiert worden.

Wie geht es weiter?

In der SPÖ zeigt man sich "not amused" über die Kritik, spricht von einer "ungeheuerlichen Verleumdungskampagne". Deutsch kündigte eine notarielle Überprüfung der Befragung an. Beginnen soll diese bereits am Freitag.

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