Caroline Bredlinger startet für Österreich bei der Hallen-EM im niederländischen Apeldoorn. Die 800-Meter-Läuferin ist eine von sieben rot-weiß-roten Athletinnen und Athleten beim ersten Leichtathletik-Großereignis des Jahres.
Das grenzt an ein Wunder, weil sie 2014 in der Halloween-Nacht von einem Mann angeschossen wurde.
Ein 32-Jähriger bekannte sich schuldig, auf die damals 13-Jährige mit einem Einzelladergewehr gefeuert zu haben. Er habe aus 38 Metern Entfernung auf Bredlinger geschossen. Das Projektil zersplitterte im Becken in drei große und 22 kleinere Teile.
Laut Anwalt des Täters habe der Schütze die Waffe für ein harmloseres Luftdruckgewehr gehalten. Doch eine Waffe mit dieser Kaliber-22-Munition könne auch tödliche Folgen haben, wie ein Sachverständiger klarstellte.
Bredlinger leidet nach der Attacke an keinen Spätfolgen. So kann sie bei der EM voll angreifen. "Welche Zeit in Apeldoorn möglich sein wird, ist schwer einzuschätzen, weil ja in den Vorläufen oft taktisch gelaufen wird. Aber ich will mir trotzdem den Einzug ins Semifinale als Ziel setzen, das kann möglich sein", so die 23-Jährige. Ihre Bestzeit auf den 800 Metern beträgt 2:01,76 Minuten, knapp sechs Sekunden über dem österreichischen Rekord von Stephanie Graf aus dem Jahr 2002.
