Politik

Nach Streit um Kopftuch: Juden bestehen auf Kippa

Das Verbot von Kopftüchern an Schulen sollte alle Religionen betreffen. Damit ist auch die Kippa im Visier. Dagegen wehren sich nun die Rabbiner.

Heute Redaktion
Teilen
Auch die Kippa soll an Schulen verboten werden.
Auch die Kippa soll an Schulen verboten werden.
Bild: picturedesk.com

"Die Frage, ob nach dem jüdischen Religionsgesetz Männer die Pflicht haben, eine Kopfbedeckung zu tragen, ist eindeutig zu bejahen", stellen Oberrabbiner Arie Folger und Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister fest. Damit verteidigt die Israelitische Kultusgemeinde aus Wien die Kippa.

Grund dafür ist das geforderte Kopftuchverbot der Regierung an Kindergärten und Schulen. Dieses Verbot müsste nämlich für alle Religionen gelten, dann wäre es auch laut Verfassungsdienst möglich. Ansonsten würde man die Muslime diskriminieren.

"Schutz von Kindern"

Wie die Rabbiner aber in einer Aussendung erklären, würde es sich bei der Kippa um kein Symbol handeln, sondern um ein Gebot: ""Für religiöse Juden ist das Tragen einer Kopfbedeckung eine religiöse Pflicht." Weiters beruft man sich in dem Fall auf die Religionsfreiheit. Diese sei verfassungsmäßig geschützt.

Das von ÖVP und FPÖ geplante Gesetz soll "zum Schutz von Kindern vor Symbolen und Kleidungsstücken mit problematischen politischen, religiösen oder weltanschaulichen Hintergründen" ausgearbeitet werden, wie es im entsprechenden Ministerratsvortrag heißt. Es geht dabei etwa um "Symbole oder Kleidungsstücke, die zur Verhüllung oder Verbergung des Körpers aufgrund des Geschlechts diskriminierend eingesetzt werden".

(slo)