Oberösterreich

Tod von Bub (11) – "Ganzer Ort in Schock und Trauer"

Der 1.500-Einwohner-Ort Oberhofen am Irrsee ist in tiefer Trauer, nachdem ein 11-Jähriger am Dienstag bei einem Moped-Unfall ums Leben gekommen ist.

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Bürgermeisterin Elisabeth Höllwarth-Kaiser: "Der ganze Ort steht unter Schock und ist in Trauer"
Bürgermeisterin Elisabeth Höllwarth-Kaiser: "Der ganze Ort steht unter Schock und ist in Trauer"
fotokerschi.at, Manfred Fesl

Ereignet hat sich der schreckliche Unfall am Dienstagnachmittag in dem kleinen oberösterreichischen Ort Oberhofen am Irrsee. Gemeinsam mit seiner Mutter versuchte der 11-Jährige auf dem Güterweg gerade zu lernen, wie man mit einem Moped fährt. Die Straße war nicht für den öffentlichen Verkehr zugelassen.

Der Güterweg führt auch entlang eines unübersichtlichen Tunnels unter der Westbahn. In die entgegengesetzte Richtung war ein Traktor unterwegs. Im Tunnel kam es zur Kollision zwischen den beiden.

Das Moped ging sofort in Flammen auf. Die Mutter versuchte noch, den Sohn zu retten, zog ihn vom Moped und trug ihn auf eine Wiese. Die Rettung war schnell vor Ort, trotzdem kam für den Bub jede Hilfe zu spät.

Auch Mutter musste ins Spital

Sie wurde beim Versuch, Erste Hilfe zu leisten, schwer verletzt, so die Polizei. Der Notarzthubschrauber C6 brachte sie in ein Krankenhaus nach Salzburg.

"Es ist schwer in Worte zu fassen. Der ganze Ort steht unter Schock und ist in tiefer Trauer. Selbst erfahrene Feuerwehrmitglieder, die vor Ort im Einsatz waren, brauchen Hilfe, um das ganze verarbeiten zu können", so Bürgermeisterin Elisabeth Höllwarth-Kaiser gegenüber "Heute".

Das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes war gestern sofort vor Ort. "Das war sehr wichtig und hat der Familie, aber auch den anderen Beteiligten ein wenig geholfen", so Höllwarth-Kaiser. 

Es wird eine Anzeige durch die Polizei - wie üblich - wegen fahrlässiger Tötung im Straßenverkehr bei der Staatsanwaltschaft erfolgen. Als Beschuldigter wird der beteiligte 69-jährige Traktorfahrer geführt, der gestern nach dem Unfall ebenfalls unter Schock stand.

Ermittlungen

Ob auch die Frau rechtliche Konsequenzen zu fürchten hat, ist noch nicht klar. Sie hat dem Kind nämlich verbotenerweise das Moped auf einer Straße überlassen. Wie eine Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft Wels mitteilte, werde man erst nach Vorliegen eines Abschlussberichts der Polizei prüfen können, ob Sorgfaltspflichten verletzt wurden. Eine Obduktion wurde nicht angeordnet.

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