Grönlands Parlament beschloss einstimmig am 11. März allgemeine Wahlen abzuhalten, verkündete Premierminister Múte Egede am Dienstag, inmitten der Interessensbekundung des US-Präsidenten Donald Trump, das Territorium in der Arktis zu übernehmen.
Es wird erwartet, dass sich die Inhalte im Wahlkampf vorwiegend um die Unabhängigkeit Grönlands, die Entwicklung der heimischen Wirtschaft, sowie die Beziehungen des Gebiets zu Dänemark und den USA drehen werden.
"Wir befinden uns mitten in einer ernsten Zeit. Eine Zeit, die wir in unserem Land noch nie erlebt haben. Dies ist nicht die Zeit für interne Spaltungen", betonte der Premierminister Berichten des "Guardian" zufolge auf Social-Media.
Während die ehemalige Kolonie Dänemarks seit 1953 Großteils unabhängig agiert, wird die Sicherheits- und Außenpolitik Grönlands nach wie von Kopenhagen aus diktiert. Inzwischen warf auch Donald Trump seinen Hut in den Ring und tätigte seit Dezember eine Reihe von Aussagen, die seinen Wunsch zur Übernahme oder zum Kauf der Insel verdeutlichten.
Von Seiten Grönlands geht zwar ein Interesse an einem näheren wirtschaftlichen Verhältnis zu den USA aus, Teil der Vereinigten Staaten zu werden ist allerdings nicht das Ziel. Auch Kopenhagen fand deutliche Worte für Trump: "Grönland ist heute ein Teil des Königreichs Dänemark. Es ist Teil unseres Territoriums und steht nicht zum Verkauf", stellte Dänemarks Staatschefin Mette Fredriksen klar.
Einer Umfrage der dänischen Zeitung "Berlingske" nach, würde die Mehrheit der Grönländer aktuell für die Unabhängigkeit des Gebiets stimmen. Rund 28% sprachen sich gegen eine Unabhängigkeit von Dänemark aus. Zudem würden sich 45% dann auch gegen die Unabhängigkeit aussprechen, wenn diese den derzeitigen Lebensstandard negativ beeinflusst.