Österreich

"Am falschen Ort" – heute Entscheidung über Wut-Lehrer

Der Wiener Lehrer, der in einem Video „migrantische“ Namen von Schülern vorlas, steht in der Kritik. Bildungsdirektor Himmer meldete sich nun zu Wort.

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    Lehrer postet Schüler-Namen im Netz
    Lehrer postet Schüler-Namen im Netz
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    Das auf einer rechten Facebook-Seite gepostete Video eines Wiener Lehrers, der "migrantische" Kinder des möglichen Mobbings am einzigen "Ur-Wiener Kind" in der Klasse verdächtigte, hat ein ernstes Nachspiel. Wie "Heute" berichtete, ist der Vater des betroffenen Buben schockiert und wütend über das Posting und die Veröffentlichung seiner persönlichen Daten.  Das umstrittene Video ist zwar mittlerweile komplett von der Facebook-Seite gelöscht. Doch bereits am Donnerstag war der Vater bei seinem Rechtsanwalt: "Es geht um rechtliche Schritte und wir haben ein Schreiben an die Behörde aufgesetzt."

    "Ein Pädagoge, der so ein Bild von einer Klasse hat, ist an einem falschen Ort"

    Ebenfalls geschockt über den Vorfall zeigte sich am Donnerstag der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer: "Ein Pädagoge, der so ein Bild von einer Klasse hat, ist an einem falschen Ort", sagte er im Interview mit der ORF-Sendung "Wien Heute". Wie berichtet, muss der "Wut-Lehrer" bei der Wiener Bildungsdirektion zum Rapport.

    Beendigung des Dienstvertrags möglich

    Dort soll er zum Vorfall Rede und Antwort stehen. Himmer betonte, es sei nur fair, die Sicht des Pädagogen anzuhören, ließ er aber bereits eine Tendenz erkennen: "Wir setzen ein klares NoGo dort, wo solche Dinge passieren. Für mich ist ganz klar, in dieser Konstellation, vor diesem Hintergrund ist ein Weiterunterrichten nicht möglich."

    Anfang August soll engültig über das Schicksal des Lehrers entschieden werden. Eine Beendigung des Dienstvertrages ist nicht unwahrscheinlich.

    Unklar ist indes, wie das Video überhaupt auf Facebook gelangte. Die Filmsequenz soll nämlich bereits zuvor in diversen privaten Whatsapp-Gruppen mehrfach geteilt worden sein und sich sogar sogar bis nach Tirol verbreitet haben. Am betroffenen Schulstandort in Wien-Donaustadt ist die Verunsicherung jedenfalls groß. Unter den Eltern sorgt vor allem die nunmehrige Stigmatisierung als „Migranten-Schule“ für gehörig Unmut.