Österreich

Nachbarin: "Hunde fielen auch meinen 'Gucci' an"

Golden Retriever Sam wurde von zwei Tosa Inus totgebissen. Er dürfte aber nicht das einzige Opfer der Listenhunde gewesen sein.

Heute Redaktion
Teilen

Der "Heute"-Artikel über Golden Retriever "Sam", der in Stockerau (Bezirk Korneuburg) von zwei Tosa Inu-Listenhunden so schwer verletzt worden war, dass er eingeschläfert werden musste, schlug hohe Wellen.

Die Polizei, die an jenem blutigen Abend von Herrl Christian W. (46) zu Hilfe gerufen worden war, meldete den Vorfall der Bezirkshauptmannschaft – Anzeige nach dem nö. Hundehaltegesetz. Wie berichtet, waren die beiden Kampfhunde ohne Maulkorb ausgeführt worden und rissen sich von der Leine, was für Goldie "Sam" tödlich endete.

Nachbarin: "Besitzer lacht nur darüber"

Indes melden sich immer mehr Menschen, die ebenfalls schon Probleme mit den beiden "Hunden mit erhöhtem Gefährdungspotenzial" hatten. Darunter auch Nachbarin Gitty P. (43). "Ich habe zwei Chihuahuas, traue mich gar nicht mehr Gassigehen, weil die Nachbarshunde oft draußen sind. Meinen 'Gucci' wollten die zwei auch schon zerbeißen. Ich habe mich dann dazwischengestürzt, hatte deshalb große Platzwunden am Knie", so die Tankstellen-Mitarbeiterin im "Heute"-Gespräch und fügt hinzu: "Anzeige hab' ich aber keine gemacht. Und der Besitzer lacht nur drüber und meint, die Hunde tun keinem was."

Anrainer sammeln jetzt Unterschriften

Mehrere Anrainer starteten mittlerweile eine Unterschriftenliste. "In der Hoffnung, dass es dann mehr Druck gibt, ihm die Hunde abzunehmen", so Christian W., Herrl des toten "Sam."

Picture

Der Sohn des Tosa Inu-Besitzers sieht die Causa gänzlich anders, spricht indes von Rufmord und Falschaussagen. Es liege bereits eine Klage am Tisch seines Anwalts.

Bürgermeister will "Maßnahmen setzen"

Unter Zugzwang steht jetzt auch Stockeraus Bürgermeister Helmut Laab (SP): "Wir werden uns unterhalten müssen, welche Maßnahmen hier gesetzt werden können, eventuell auch mit der BH." Er möchte auf eine "gewisse Bewusstseinsbildung" setzen und "in erster Linie aufklärend wirken". Dazu kündigt er eine Aufklärung über korrekte Hundehaltung im nächsten Amtsblatt an.