Wirtschaft

Nacht-Gastronomie fürchtet Pleitewelle

Heute Redaktion
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Die Gastronomen freuen sich über die angekündigten Lockerungen, die das Geschäft wieder in Schwung bringen sollen. Anders sieht dies bei Betreibern von Clubs, Diskotheken und Co. aus.

Der April geht zu Ende, der Sommer steht vor der Türe. Unter normalen Umständen würden sich viele auf entspannte Abende in Nachtlclubs oder Diskotheken freuen. Aber wegen Covid-19 ist alles anders. Wie geht es also mit der Nachtgastronomie weiter?

Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich, appelliert in dieser Frage auch an den gesunden Menschenverstand. Diskotheken wo Tanz, Körperkontakt und enge Kommunikation stattfänden, könnten nicht so schnell geöffnet werden. Für ihn ist es wichtig, dass zunächst einmal die Tagesgastronomie wieder aufsperren darf und in Schwung kommt.

Details erst nächste Woche

Als Vertreter der Branche in der WKO zeigt er sich froh darüber, dass die Gastronomie nun wieder teilweises hochgefahren werden kann. Eine realistische Einschätzung, wie es weitergeht, könne erst nächste Woche getroffen werden. Dann nämlich, wenn die Bundesregierung die Maßnahmen für Restaurants und Lokale im Detail verkündet. Die verpflichtende Sperrstunde ab 23 Uhr und die Maskenpflicht für Kellner, sind ja bereits jetzt bekannt.

Pulker zeichnet im Gespräch mit dem Radiosender Ö3 für die Nachtgastronomie ein eher tristes Bild. "Und wenn es bedeutet, dass gewisse Geschäftsmodelle nicht öffnen können, dann ist das so". Sieht man sich an, wo die meisten Übertragungen stattgefunden haben, nämlich überall dort, wo "Social Distancing" schwer möglich sei, "dann kann man sich eigentlich schon denken, in welchen Bereichen der Gastronomie die Maßnahmen funktionieren werden und wo nicht", so Pulker.

"Werden völlig im Stich gelassen"

Wenig Freude und Verständnis dafür haben freilich die betroffenen Betreiber von Clubs, Bars und Diskotheken. Stefan Ratzenberger, Sprecher der Nachtgastronomie in Wien, fühlt sich von der Politik "völlig im Stich gelassen." Ähnlich sieht es auch Mario Obermaier von der Lugeck-Alm im ersten Bezirk in Wien, er fühlt sich schlecht informiert. "Die Nachtgastronomie ist bisher in keinem einzigen Interview erwähnt worden. Egal mit wem ich spreche, jeder in der Branche ist deprimiert", so der Betreiber der großen Diskothek.

Sollten diese Betriebe den kompletten Sommer über bis September oder gar länger geschlossen bleiben, "wird keiner von ihnen überleben", so Ratzenberger. Jedenfalls nicht ohne der "nötigen Unterstützung". Sollte diese nicht hoch genug ausfallen, rechnet der Experte mit einer Reihe von Insolvenzanmeldungen.

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