Wirtschaft

Nachtgastronom gibt düstere Zeit-Prognose für Partys ab 

Vor dem Corona-Gipfel der Bundesregierung machte Stefan Ratzenberger, Sprecher der Nachtgastronomie, erneut auf die Probleme der Branche aufmerksam. 

Michael Rauhofer-Redl
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Für die Nachtgastronomie heißt es weiter warten.
Für die Nachtgastronomie heißt es weiter warten.
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Vor dem vergangenen großen Corona-Gipfel der Bundesregierung drängte Stefan Ratzenberger, Sprecher der Nachtgastronomie, auf zarte Öffnungsschritte in seiner Branche. Wie von "Heute" berichtet, argumentierte er damals mit ausgeklügelten Hygiene- und Sicherheitskonzepten. Der Politik warf er damals "populistische Ankündigungspolitik" vor. Am Montag geht erneut ein großer Gipfel an. Abermals erhoffen sich (Nacht-) Gastronomen eine weitreichende Öffnungsperspektive. 

Mittlerweile ist genau ein Jahr her, dass Nachtgastronomie geschlossen hat. Ratzenberger glaubt deswegen aber noch nicht daran, dass man wegen des "Jubiläums" die gesamte Branche zu Grabe tragen muss. In diesem Zusammenhang kritisierte er entsprechende Demos, solidarisierte sich aber gleichzeitig grundsätzlich mit den Aktionen, die auf den Zustand der Branche hinweisen möchten. Zielführender sei es aber "auf Augenhöhe" mit den Verantwortungsträgern zu verhandeln. Das sei in den vergangenen zwölf Monaten auch gelungen. Wichtig für die Branche sei eine zeitliche Perspektive.

Partys womöglich erst wieder 2022

Was den zeitlichen Rahmen für ein Feiern, wie man es vor Corona kannte, hat Ratzenberger allerdings eine äußerst pessimistische Vorahnung. Frühestens Ende 2021, wenn nicht gar erst im ersten Quartal des kommenden Jahres, wird es die Möglichkeit zu ausgelassenen Partys in Clubs und Diskotheken geben. Entscheidend ist für Ratzenberger aber die Frage, was bis dahin geschieht.

Denn der Sprecher der Nachtgastronomie ist davon überzeugt, dass die Branchenvertreter schon Konzepte parat haben, um ein alternatives Programm auf die Beine zu stellen. Eine Perspektive, ab wann es wieder zu Öffnungen kommen kann sei genauso wichtig, wie die finanziellen Hilfeleistungen der Bundesregierung. Ratzenberger führt aus, dass die Unternehmer unter gewissen Rahmenbedingungen selbst über ihr Unternehmen entscheiden möchten. Man habe in den vergangenen Monaten stets das Einvernehmen mit sämtlichen involvierten Ministerien gesucht und entsprechende Konzepte ausgearbeitet.

Wie Discos eingesetzt werden könnten

In Österreich gebe es 3.000 nachtgastronomische Unternehmen, diese würden sich aber aus unterschiedlichen Etablissements zusammensetzen. "Es gibt Clubs, Bars, Großraumdiskotheken, etc. Es könne nicht im Interesse der Politik liegen, jedes dieser Unternehmen mit finanzieller Unterstützung "mehr schlecht als recht" am Leben zu erhalten. Man solle den Unternehmen die Chance geben, kreativ zu sein.

Als Beispiel nennt Ratzenberger: Eine Diskothek mit 400 Quadratmeter Größe könnte der kleinen Pizzeria oder Sushibar ums Eck, die nur drei Tische stellen darf, den Raum zur Verfügung stellen. Es könnte ein DJ spielen. Diese Pop-up-Stores würden selbstredend alle Maßnahmen und Regeln einhalten, so Ratzenberger, der in diesem Szenario von einer "Win-Win-Situation" spricht. Der Finanzminister müsste nicht so viel ausschütten, die kleine Sushi Bar könnte eine größere Fläche bespielen und die Nachtgastronomie würde sich über ein Alternativ-Projekt freuen. 

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    Hans Figlmüller jun. vor seinem Lokal in der Wiener City.
    Hans Figlmüller jun. vor seinem Lokal in der Wiener City.
    Denise Auer

    Es geht ums Überleben

    Das sei nur ein Beispiel. Insgesamt gehe es aber darum eine produktive, wirtschaftliche Alternative zu finden. Aktuell würde die Politik den Unternehmen folgendes vermitteln: "Ich entziehe dir die Obhut über dein Unternehmen, und sage dir als Staat du musst geschlossen haben und dann schauen wir was kommt. Das ist natürlich für keinen Unternehmer eine Perspektive." Ratzenberger plädiert für gesonderte Regeln, was die Nachtgastronomie betrifft. Mit diesen Alternativkonzepten sei zwar kaum Gewinn möglich, aber das wirtschafltiche Überleben sei gesichert. 

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com