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Nacktprotestlerinnen von Geheimdienst gefoltert

Heute Redaktion
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Die Nackt-Aktivistinnen von Femen sorgten in der Vergangenheit mit ihren Protesten gegen Vladimir Putin oder die Fußball-Europameisterschaft 2012 für Aufsehen und Medieninteresse - ganz zum Missfallen der Verantwortlichen. Bei einem Nacktprotest gegen den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko sollen Aktivistinnen nun vom Geheimdienst KGB entführt und misshandelt worden sein.

Die Nackt-Aktivistinnen von Femen sorgten in der Vergangenheit mit ihren Protesten gegen Wladimir Putin oder die Fußball-Europameisterschaft 2012 für Aufsehen und Medieninteresse - ganz zum Missfallen der Verantwortlichen. Bei einem Nacktprotest gegen den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko sollen Aktivistinnen nun vom Geheimdienst KGB entführt und misshandelt worden sein.

Kurz nach einer Protestaktion an einem Bahnhof in Minsk seien sie von Agenten in ein Auto gezerrt und gekidnappt worden, erzählen die Femen-Mitglieder Inna Schewtschenko, Oxana Saschko und Alexandra Nemtschinowa. Mit verbundenen Augen habe man sie aus Minsk in die rund 300 Kilometer entfernte Region Gomel verschleppt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt seien die drei Frauen in ein Waldstück gezerrt worden.

"Sie übergossen uns mit Öl und drohten, uns in Brand zu stecken. Außerdem wurden wir mit einem Messer bedroht, mit dem man uns dann die Haare abgeschnitten hat", erklären die Aktivistinnen gegenüber weißrussischen Journalisten. Die KGB-Agenten sollen die Taten mit einer Videokamera aufgezeichnet haben. Dann ließen sie von den Frauen ab, sie konnten nackt entkommen. Vom KGB gibt es keine Stellungnahme zu den Anschuldigungen.

Protest sei "Provokation"

Doch bereits im Vorfeld hatte Sprecher Alexander Antonowitsch erklärt, die Protestaktion sei eine "Provokation". Femen ließ sich nicht einschüchtern und protestierte nackt vor der Zentrale des KGB gegen die Wiederwahl Lukaschenkos im Jahr 2010.