Mit Rafael Nadal ist 2024 einer der größten Tennisspieler der Geschichte abgetreten. Seine Karriere war geprägt von 22. Grand-Slam-Titeln, 209 Wochen als Nummer 1, aufopferungsvollem Einsatz und vielen Verletzungen.
Und was nur wenige wusste: Der Sand-Gigant hatte mentale Probleme.
"Das Bild, das ich an die Welt vermittelte, war nicht immer das, was ich im Inneren fühlte", lässt der 38-jährige Spanier jetzt in seinem Brief in "The Players Tribune" tief blicken. Vor jedem Spiel sei er nervös gewesen: "Ich ging jeden Abend ins Bett, mit dem Gefühl, dass ich am nächsten Tag verlieren könnte."
Solche Emotionen konnte er grundsätzlich kontrollieren – mit einer Ausnahme: "Vor einigen Jahren gab es Momente auf dem Platz, als ich Probleme mit meiner Atmung hatte." Die Schwäche wollte er nicht preisgeben: "Jetzt macht es mir nichts aus, das zu sagen – wir sind Menschen, keine Superhelden."
Es gab Phasen, in denen der 14-fache French-Open-Sieger an eine "komplette Auszeit" vom Tennis dachte. Doch er machte weiter. "Ich habe jeden Tag daran gearbeitet, um besser zu werden. Ich hatte zwar Probleme, aber ich habe nie aufgegeben."
Ein wichtiger Anker im Leben der Tennis-Legende war sein Vater Sebastian. "Ich habe viele Tage weinend zu Hause verbracht. Aber ich konnte mich glücklich schätzen, einen Vater zu haben, der immer positiv war. Er war der echte Einfluss in meinem Leben", erzählt die Tennis-Ikone.
Für Nadal sei der Tennissport ein Lehrer fürs Leben. "Meistens gewinnst du das Turnier nicht, das du spielst – das echte Leben ist genauso."
Nadal weiter: "In den guten Moment habe ich nie gedacht, dass ich Superman wäre, und in schlechten nie, dass ich ein Versager sei. Was dich als Person wachsen lässt, ist das Leben selbst."