Ex-ÖSV-Läuferin

Nächste Assinger-Kritik: "Schlimmer als in der Schule"

Im Streit rund um Frauen-Cheftrainer Roland Assinger meldet sich nun eine weitere Ex-Läuferin zu Wort, stellte sich klar gegen den Coach.
Sport Heute
16.04.2025, 11:59

Tamara Tippler und vor allem Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier traten eine Welle der Kritik an den Praktiken des ÖSV-Frauen-Cheftrainers los. Seither meldeten sich immer mehr Läuferinnen. Auch einige, die dem Kärntner den Rücken stärkten – so etwa Speed-Spezialistin Conny Hütter und nicht zuletzt Ex-Läuferin und die nunmehrige "ORF"-Expertin Nicole Schmidhofer.

Die Läuferinnen, die sich klar gegen Assinger stellten, erhielten nun Unterstützung von einer weiteren ehemaligen Weltcup-Läuferin: Chiara Mair, die vor rund einem Jahr ihre aktive Ski-Karriere beendete, immerhin sechsmal im Weltcup in die Top Ten fuhr und im WM-Slalom 2021 Sechste wurde.

"Erniedrigende Telefonate und Gespräche"

Auch die 28-jährige Mair prangerte in ihrer Insta-Story fehlende Unterstützung vor ihrem Karriereende an: "Dass aber einige sehr erniedrigende Telefonate und Gespräche im Endeffekt auch mir die letzte Kraft und Hoffnung raubten, weiterzumachen, ist nicht zu leugnen", meinte die Tirolerin. Sie hätte "all die Unterstützung, die es gibt", gebraucht, habe dies aber nicht erhalten, trat zurück.

Die Top Wintersport-News auf einen Blick

"Ich habe so viele positive Rückmeldungen von früheren Kolleginnen und deren Familien erhalten", erzählte die Ski-Pensionistin nun der "Tiroler Tageszeitung". "Die waren froh, dass ich was geschrieben habe", so die 28-Jährige weiter. Die Technikerin bestritt die letzte Weltcupsaison vor ihrem Rücktritt unter Frauen-Cheftrainer Assinger.

Auch Mair habe "viele aggressive und herablassende Meldungen mir gegenüber" erlebt – "teilweise sehr schlimm", meinte die Slalom-Spezialistin weiter. Sie habe nach einem Sturz im Training 2023 die Folgen eines vier Jahre zuvor erlittenen Schädel-Hirn-Traumas wieder gespürt. "Er hat mich angeschrien und mir gesagt, dass ich lüge und dass es keinen Sturz im Training gegeben hat", erzählte Mair. Sie habe dann das Video des Sturzes weitergeschickt, "dann habe ich nix mehr gehört." Assinger habe der Tirolerin dann vorgeworfen, zu urlauben, statt zu trainieren. Dabei hätte sich Mair "auf ärztlichen Rat auf Meereshöhe" erholen sollen.

"Schlimmer als in der Schule"

Von ehemaligen Kolleginnen habe die nun 28-Jährige, die als Pferdetherapeutin arbeitet, immer wieder von Assingers strikten Regeln erfahren. "Sie bekommen vorgeschrieben, was man in der Freizeit macht. Das ist ja schlimmer als in der Schule", meinte Mair. "Als ich aufgehört habe, hatte ich nicht die Kraft dazu. Jetzt will ich helfen und unterstützen", betonte die Ex-Weltcup-Läuferin.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 16.04.2025, 18:06, 16.04.2025, 11:59
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite