Gesundheit

Nächste Seuche droht – wieder neue Fälle von Affenpocke

Mittlerweile drei Erkrankungen mit Affenpocken an Menschen wurden in Großbritannien registriert. Sie haben sich unabhängig von einander infiziert.

Christine Scharfetter
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Zu erkennen sind die Affenpocken an dem markanten Ausschlag in Kombination mit einigen Begleitsymptomen.
Zu erkennen sind die Affenpocken an dem markanten Ausschlag in Kombination mit einigen Begleitsymptomen.
Getty Images/iStockphoto

Nachdem vor einer Woche bekannt wurde, dass ein Brite sich mutmaßlich in Nigeria mit den Affenpocken infiziert haben soll, wurden nun weitere Fälle gemeldet. Betroffen sind laut Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) zwei Personen aus einem Haushalt.

Eine befinde sich in Behandlung im Londoner Krankenhaus St. Marys, die zweite sei in häuslicher Isolierung. Mögliche Kontaktpersonen seien informiert worden, hieß es. Auch gebe es keinen Zusammenhang mit dem Fall von vor einer Woche.

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    Was auf den ersten Blick recht unscheinbar aussieht, macht Medizinern Sorgen: das West-Nil-Virus.
    Was auf den ersten Blick recht unscheinbar aussieht, macht Medizinern Sorgen: das West-Nil-Virus.
    CDC/Cynthia Goldsmith/PD

    Tappen im Dunkeln

    Wo sich die beiden Erkrankten angesteckt haben, war zunächst unklar. Das Virus hat eine Inkubationszeit von einer bis zu drei Wochen. Hauptwirte des Virus sind Affen, Hörnchen-Arten und Ratten. Auf den Menschen wird es durch einen Biss, die Nahrungsaufnahme, eine Tröpfcheninfektion oder den Kontakt mit Blut oder Sekreten übertragen. Auch eine Infektion von Mensch zu Mensch ist möglich, heißt es beim österreichischen Gesundheitsministerium. Als Ansteckend unter Menschen gelten nur symptomatisch Erkrankte bei engem Kontakt.

    Kinder besonders gefährdet

    Die seltene Virus-Erkrankung kommt vor allem in West- und Zentralafrika vor. Sie ruft nach Angaben der Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Es kommt in der Regel zunächst zu plötzlich einsetzendem hohem Fieber mit starken Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Halsschmerzen, Husten und Unwohlsein, teilweise auch zu Durchfall. In weiterer Folge kommt es häufig zu einer Lymphknotenschwellung.

    Im zweiten Krankheitsstadium kommt es zum Auftreten eines pockenähnlichen Exanthems – dem typischen Ausschlag, der im Gesicht beginnt und sich auf den gesamten Körper ausbreiten kann. In seltenen Fällen können Erblindung und entstellende Narben als Dauerschäden auftreten. Einen tödlichen Ausgang gab es bislang nur selten und nur bei Kindern.

    Das Risiko für die Allgemeinbevölkerung schätzt die britische Gesundheitsbehörde derzeit als gering ein.