Politik

Nächster SPÖ-Streit: "Das wird Babler nicht schaffen"

Die burgenländischen SPÖ-Politikerin Verena Dunst zweifelt an den Ideen von Andreas Babler. Auch sei eine Regierungsbeteiligung unter ihm fraglich.

Newsdesk Heute
Andreas Babler bekommt immer noch Gegenwind aus den eigenen Parteireihen.
Andreas Babler bekommt immer noch Gegenwind aus den eigenen Parteireihen.
Sabine Hertel, Helmut Graf

Die Querelen in der SPÖ gehen drei Monate nach der umstrittenen Vorsitzwahl weiter. Nun übt die scheidende burgenländische Landtagspräsidentin Verena Dunst Kritik an SPÖ-Chef Andreas Babler.

Sie wird Landesparteichef Hans Peter Doskozil weiterhin im SPÖ-Bundesparteipräsidium und im Vorstand vertreten und möchte dort mit Babler auch kritische Gespräche über seine Vorschläge führen. "Ich finde viele Dinge an ihm gut, aber er muss für seine Ideen Mehrheiten finden und das sehe ich derzeit nicht", sagte die 65-Jährige im APA-Interview.

"Wenn ich etwas nicht gut finde, sage ich ihm das"

Für das Comeback der Sozialdemokratie tourt der Traiskirchner Bürgermeister quer durch Österreich. Auch möchte man wieder Einigkeit demonstrieren.

Dass Babler am Bundesparteitag zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde, sei laut Dunst zu akzeptieren. "So lange er es ist, unterstützen wir ihn. Aber wenn ich etwas nicht gut finde, sage ich ihm das", so die burgenländische Politikerin . Während Babler etwa für die 32-Stunden-Woche steht, setzt die SPÖ Burgenland auf den Mindestlohn von 2.000 Euro netto.

Einig ist man sich aber bei der Millionärssteuer, die Babler regelmäßig fordert. "Das ist höchste Zeit. Ich sehe nicht ein, dass ein Arbeitnehmer wie ein Luster brennt und sich 'Reich und Schön' davor scheuen.", sagt Dunst. Zur Kasse gebeten werden sollen nicht die Häuslbauer, sondern jene, die Steueroasen ausnutzen, betonte sie: "Die sollen etwas beitragen."

"Die Chance wäre mit Doskozil hundert Mal größer gewesen"

Eeine Regierungsbeteiligung der SPÖ unter Bablers Führung sei laut Dunst mehr als fraglich: "Die Chance wäre mit Doskozil hundert Mal größer gewesen, weil er Problemstellungen so löst, dass er die Zustimmung der Menschen hat. Ich fürchte, das wird Babler nicht schaffen." Sie erhofft sich vom neuen Parteivorsitzenden, dass er die burgenländischen Lösungen übernimmt.

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    Im mittlerweile bekannten Sprechzimmer: Andreas Babler (rechts) mit Susanne Schnabl.
    Im mittlerweile bekannten Sprechzimmer: Andreas Babler (rechts) mit Susanne Schnabl.
    Sabine Hertel