Wien

Nächstes Café verbannt nun Gäste mit Laptop aus Lokal

Immer mehr Gastro-Betriebe in Wien verbannen Laptops von ihren Tischen – denn die Gäste mit Computer konsumieren zu wenig!

Wien Heute
Mariella Leydolt (Chefin vom Dienst Buchhandel) und Geschäftsführer Thomas Grögler vom Café Phil waren die ersten, die keine Laptops mehr im Café wollten.
Mariella Leydolt (Chefin vom Dienst Buchhandel) und Geschäftsführer Thomas Grögler vom Café Phil waren die ersten, die keine Laptops mehr im Café wollten.
Denise Auer (Archivbild)

"Ich habe zwölf Angestellte, wir kochen nur mit Biozutaten, unser Koch ist top ausgebildet – das muss alles bezahlt werden", so der Besitzer eines beliebten Cafés am Brunnenmarkt (Wien-Ottakring), das jetzt Laptops von den Tischen verbannt. Das gefällt natürlich nicht allen Kunden. 

"Heute" nahm Kontakt zum Lokal auf und fragte nach. "Die Leute kommen zu uns, wenn sie hungrig sind und Lust auf gutes Essen haben. Ich habe aber drinnen nur 16 Sitzplätze. Wenn zehn davon dauerhaft mit Gästen belegt sind, die in drei Stunden nur einen Kaffee bestellen, wird es wirtschaftlich für uns sehr schwierig. Wir sind ein ganz kleines Unternehmen, wir müssen Geld verdienen, um zu überleben". Darum habe er sich zu diesem Schritt entschlossen. Die Gastro müssen leben, sagt er. "Nur Laptop und Kaffee, das geht nicht."

"90 Prozent haben Verständnis"

Besonders bitter sei es, wenn Samstagfrüh zur besten Brunch Zeit die Laptop-Leute kommen und stundenlang mit einem Getränk die Tische blockieren. "Ich kenne viele Lokale, die sich inzwischen dazu entschieden haben, Laptops zu verbieten – oder darüber nachdenken". Es sei keine ganz einfach Entscheidung. Der Laptop an sich sei ja überhaupt kein Thema, eher die Einstellung der Leute dahinter. Denen sei nicht bewusst, dass sie die Gastro gefährden, wenn sie sie nicht als Gastro nutzen. "90 Prozent der Gäste haben aber Verständnis."

Erstes Laptop-Verbot in Mariahilf

Auch gegen Laptops hat sich im Mai des Vorjahres das Café Phil auf der Gumpendorfer Straße (Wien-Mariahilf) entschieden. Dort ging die Argumentation eher in die Richtung Lebendigkeit und Begegnung. 

"Es hat einfach Überhand genommen. Niemand hat mehr miteinander kommuniziert", sagte Inhaber Christian Schädel im Gespräch mit "Heute" damals zur Entscheidung. Das "Phil" ist grundsätzlich als Buch-Café (Lokal mit integrierter Buchhandlung) konzipiert – Gäste können hier literarisch fachsimpeln und stöbern. 

Gutes Geschäft, gute Resonanz

Stundenlanges Sitzen bei einem Getränk kurble das Geschäft nicht gerade an – und auch das Trinkgeld bleibe aus, so die Betreiber damals. "Die Resonanz war großteils positiv. Auch die Mitarbeiter sind happy", so das Resultat nach dem Laptop-Aus. Sehr positive Rückmeldung auf die Entscheidung gibt es jetzt nach acht Monaten immer noch. Die Gäste begrüßten es, denn es sei lebendiger, die Bücher im Buchcafé rückten in den Fokus, und das Gespräch, das Miteinander.

Allerdings muss sich niemand Sorgen machen, denn es gibt in Wien sehr viele Cafés, die sich explizit auf die klickende Kundengruppe eingestellt hat, mit starkem Wifi, vielen Steckdosen und ruhiger Arbeitskulisse.

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