Rock’n’Roll, Abstürze und nackte Ehrlichkeit: Mit seinem neuen Buch "Dass es uns überhaupt gegeben hat" legt Wanda-Frontmann Marco Fitzthum, besser bekannt als Marco Wanda, schonungslos seine Vergangenheit offen. Der Musiker blickt zurück auf die letzten 14 Jahre zwischen Alkohol, Drogen und Bühnenruhm – und spart dabei nicht mit drastischen Worten.
"Ich entschied mich, derjenige zu sein, der am meisten trinkt", gesteht der heute 38-Jährige über seine Studienzeit an der Angewandten. "So wurde ich Alkoholiker." Auch sein gescheiterter Versuch eines "Selfmade-Entzugs" findet Eingang in die Biografie: "Der hatte keine Wirkung, aber in diesen drei Tagen verlor ich fast den Verstand und schrieb 'Ich will Schnaps'."
Doch neben den Exzessen schildert Fitzthum auch die dunklen Schattenseiten seines Lebens als Mitglied der Band "Wanda". Vor allem den Verlust seines engen Freundes und Bandkollegen Christian Hummer thematisiert er auch in seiner Biografie. "Christian war wie ein Magnet für Menschen", schreibt er berührt.
Als Hummer 2022 starb, habe er den Schmerz kaum ertragen können: "Wir hielten uns an der Hand, und dann betranken wir uns jämmerlich." Schon zu Lebzeiten hatte Hummer ihm den Spiegel vorgehalten, wenn er wieder einmal zu tief ins Glas blickte.
"Er hielt mir meinen Alkohol- und Drogenkonsum vor und hatte wohl recht damit, aber ich war damals nicht so weit, mir meine Probleme einzugestehen", so Marco Wanda.
Heute trinkt der Musiker nicht mehr. Gegenüber "Spiegel" erklärt er in einem neuen Interview offen: "Ich trinke keinen Alkohol mehr. Und wer ein Problem hat mit seinem Alkoholkonsum, wer vielleicht sogar schon gewarnt wird von Freunden oder Bekannten, der sollte sich Hilfe suchen."
Hast du oder hat jemand, den du kennst, ein Problem mit Suchtmitteln?
Hier findest du Hilfe:
TelefonSeelsorge – Notruf 142
Kriseninterventionszentrum: 01/4069595
Österreichische ARGE Suchtvorbeugung: www.suchtvorbeugung.net
Dennoch erklärt er weiter: "Mein Buch und ich werden niemanden davon abhalten zu trinken, das kann nur schaffen, wer sich Hilfe sucht. Und jedes Wort, das diese Tatsache verwässert, finde ich unverantwortlich."