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Nationalrat beschließt einheitliche Herbstferien

Heute Redaktion
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Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bei der 74. Nationalratssitzung am 15. Mai 2019 in Wien.
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bei der 74. Nationalratssitzung am 15. Mai 2019 in Wien.
Bild: picturedesk.com

Ab dem Schuljahr 2020/21 wird es in allen Schulen Österreichs einheitliche Herbstferien geben. Das haben Regierung und Opposition gemeinsam beschlossen.

Ab dem Schuljahr 2020/21 wird es in Österreich einheitliche Herbstferien zwischen dem Nationalfeiertag und Allerheiligen – vom 27. bis 31. Oktober – geben, so der einstimmige Beschluss. Das Parlament gab dies Mittwochnacht bekannt.

Es gebe keine zusätzlichen schulfreien Tage, die Unterrichtszeit werde nicht verändert, versicherte Rudolf Taschner (ÖVP). Verändern werde sich nur die Verteilung der schulautonomen Tage. Konkret fallen die freien Dienstage nach Ostern und Pfingsten weg.

Wer profitiert davon?

Aus der Neuregelung entstehe laut den Regierungsparteien eine Win-Win-Situation: Schüler und Lehrer würden während des ersten Halbjahres entlastet, während Eltern schulpflichtiger Kinder bei der Betreuungsplanung im zweiten Halbjahr unterstützt würden.

Bisher standen Eltern mit Kindern an unterschiedlichen Schulen häufig vor dem Problem, dass die autonomen schulfreien Tage nicht einheitlich gelegt wurden und damit zusätzliche Ferienbetreuung notwendig war, erklärte Christian Schandor (FPÖ).

Ab 1. September verbindlich

Die einheitlichen Herbstferien sollen österreichweit umgesetzt werden. In mittleren und höheren Schulen wird das Gesetz ab 1. September 2020 verbindlich. Ab kommendem Schuljahr besteht die Möglichkeit, vorzeitig einheitliche Herbstferien einzuführen.

Für die anderen Schulstufen bzw. -typen gibt es entsprechende Regelungen. Mit Bedacht auf berufsbildende Schulen bzw. deren Pflichtpraktika, können die Herbstferien in begründeten Fällen aufgehoben und kann auf die alte Regelung zurückgegriffen werden. Die Lehrerfortbildung soll künftig vermehrt in der schulfreien Oktoberwoche stattfinden, unterstrich Wendelin Mölzer (FPÖ).

SPÖ sieht Fehlerquellen trotz Zustimmung

Nach jahrelanger Diskussion sei nun eine gemeinsame Lösung gelungen, freuten sich die ÖVP-Abgeordneten Rudolf Taschner und Manfred Hofinger. Trotz der Zustimmung der SPÖ, ortete Christian Kovacevic (SPÖ) durch die Neuregelung entstehende Fehlerquellen. Zudem forderte er in einem Entschließungsantrag - der in der Minderheit blieb – den Ausbau der Ferienbetreuung durch den Bund.

Für Unterrichtsminister Heinz Faßmann schafft die Regelung mehr Klarheit den Eltern gegenüber. Die Mittel für Ferienbetreuung in den Herbstferien stehen zur Verfügung, unterstrich er.

Kritik von NEOS und JETZT

Zustimmung gab es auch seitens der NEOS. Bildungssprecher Douglas Hoyos-Trauttmansdorff sah jedoch noch Verbesserungspotential. Die Ferienordnung orientiere sich an den Zeiten des Agrarwesens und sei nicht mehr zeitgemäß, meinte er und warb für eine gleichmäßige Verteilung des Lernstoffs über das gesamte Jahr ebenso wie für familienautonome Tage.

Ein flächendeckendes leistbares Angebot an Kinderbetreuung während der Ferien ist auch für Stephanie Cox (JETZT) unabdingbar, auch sie gab ihre Zustimmung zur bundesweit einheitlichen Lösung. (red)