Politik

Nationalrat soll in Hofburg statt WU

Heute Redaktion
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Das Parlament ist baufällig. Doch wo soll der Nationalrat tagen, während das Hohe Haus totalsaniert wird? Die alte Wirtschaftsuni (WU) scheint aus dem Rennen. Neuer Favorit: die Hofburg.

Mehr als 500 Mio. Euro könnte die Sanierung des Hohen Hauses kosten. Gestartet wird frühestens 2017. Davor muss geklärt werden: Wo soll das Parlament während des Umbaus tagen? Bisher Favorit: das alte WU-Gebäude im 9. Bezirk.

"Gesundheitliche Bedenken"

Aus mehreren Gründen dürfte der Plan platzen. "Zum einen gibt es gesundheitlichen Bedenken", so Dieter Brosz, der die Grünen im Baukomitee des Parlaments vertritt. Wände und Böden enthalten Asbest, was Umbauten schwierig mache.

Zweitens ist die WU so groß, dass auch die Klubs samt Büros mitsiedeln müssten. Nach der Umbauphase könnten die derzeitigen City-Büroräume nicht mehr verfügbar sein. Drittens: die Investitionen. "Jeder Euro, der in die alte WU fließt, ist verloren", so Brosz. Was mit dem Gebäude geschieht, ist völlig unklar.

Plenarsitzungen in der Hofburg

Laut "Heute"-Recherchen wird nun überlegt, für Plenarsitzungen in die Hofburg zu gehen. Büros und Räume (etwa für Ausschusssitzungen) würden dann in der Nähe, etwa auch im Rathaus, angemietet. In der Hofburg gibt es zwei Säle, die sich für Plenarsitzungen eignen.

Aber: Sie kosten mehr als 20.000 pro Tag und sind teils schon vermietet. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) geht weiter vom Ausweichquartier WU aus: "Es gibt eine unterschriebene Absichtserklärung zwischen Parlament und BIG, die alte WU zu nutzen. Uns ist keine gegenteilige Entscheidung bekannt", so Sprecher Ernst Eichinger.