Wirtschaft

Nazi-Vorwurf – Auktion von Horten-Nachlass abgesagt

Monatelang gab es laute Kritik. Nun wurde der letzte Teil der Auktion von Heidi Hortens Schmucksammlung abgesagt.

Newsdesk Heute
Auf den Juwelen lasten Profite aus der Nazi-Zeit.
Auf den Juwelen lasten Profite aus der Nazi-Zeit.
Sabine Hertel

Der internationale Aufschrei war groß, als das Auktionshaus Christie's mit der Versteigerung der einzigartigen Schmucksammlung der österreichischen Milliardenerbin Heidi Goëss-Horten in Genf begann. 141 Millionen Euro wurden bei der Auktion des ersten Teils der 700 Schmuckstücke erlöst. Im November hätte der letzte Rest unter den Hammer kommen sollen.

Über den Juwelen liegt aber eben auch der Schatten der NS-Vergangenheit des ebenfalls verstorbenen deutschen Unternehmers Helmut Horten. Laut einem im Jänner 2022 veröffentlichten Historikerbericht, der von der Horten-Stiftung in Auftrag gegeben worden war, war Helmut Horten längere Zeit Mitglied der NSDAP.

Nach der Machtergreifung der Nazis übernahm er mehrere Geschäfte, nachdem deren jüdische Besitzer fliehen mussten. Deshalb wurde ihm vorgeworfen, Profiteur der "Arisierung" jüdischer Unternehmen während der NS-Zeit gewesen zu sein.

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    In der Heidi Horten Collection in Wien gibt es am 15.4. und am 16.4. Schmuckstücke wie die Köchert Perlen- und Diamantenohrringe zu sehen. Der Schätzwert liegt zwischen 254.000 Euro und 457.000 Euro.
    In der Heidi Horten Collection in Wien gibt es am 15.4. und am 16.4. Schmuckstücke wie die Köchert Perlen- und Diamantenohrringe zu sehen. Der Schätzwert liegt zwischen 254.000 Euro und 457.000 Euro.
    Sabine Hertel

    Auktion abgeblasen

    Das Auktionshaus rechtfertigte sich anfangs noch mit der Erklärung, dass sämtliche Erlöse den wohltätigen Zwecken der Horten-Stiftung zukommen sollen. Wie der "Standard" nun berichtet, hielt das Unternehmen dem Druck und der Gefahr eines Reputationsverlusts nicht mehr Stand: Die Auktion wurde abgesagt. Jüdische Organisation zeigen sich erleichert.