Digital

NBA-Teams mischen nun auch im E-Sport mit

In den USA wird E-Sports ab der kommenden Saison mit einer Profi-Liga, vergleichbar mit Sport-Ligen, durchstarten. Das Spiel: League of Legends.

Heute Redaktion
Teilen

Die Golden State Warriors aus Oakland und die Cleveland Cavaliers sind die derzeit erfolgreichsten Teams der US-Basketballliga NBA. Künftig mischen sie auch bei "League of Legends", einem der derzeit erfolgreichsten und am meisten gespielten E-Sports-Titel mit.

Golden Guardians heißt das E-Sport-Team der Warriors, 100 Thieves das der Cavaliers. Sie sind zwei von insgesamt zehn Teams der am Montag vorgestellten "North American League of Legends Championship Series", kurz NA LCS. Es wird gemutmaßt, dass die Liga Anfang 2018 an den Start geht, ein offizielles Datum gibt es aber noch nicht.

75.000 Dollar plus Boni

Diese neue nordamerikanische Liga soll im Gegensatz zu bisherigen Ligen stärker an das Vorbild professioneller Sportligen orientiert sein. Spieler bekommen jährlich 75.000 US-Dollar Gehalt, zuzüglich Boni je nach Abschneiden des Teams in der Saison.

"League of Legends" ist ein sogenanntes MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) Game aus dem Jahr 2009. Dabei treten zwei Teams mit je fünf Spielern gegeneinander an.

Jeder Spieler steuert eine von mehreren verfügbaren Spielfiguren (Champions) mit unterschiedlichen Fähigkeiten aus der Vogelperspektive. Um zu gewinnen, gilt es die unterschiedlichen Champions taktisch richtig einzusetzen und eng zusammenzuarbeiten.

League of Legends hat weltweit rund 100 Millionen Spieler.

So schaut ein "League of Legends"-Match aus.

Das soll vor allem eine gewisse Stabilität und Konsistenz in die Teams bringen und damit stärker längerfristige Sponsoren anziehen. Bisher erspielten E-Sports-Teams Punkte, um dann zur eigentlichen Weltmeisterschaft zu fahren.

Wer den Einzug nicht schaffte, ging leer aus. Dadurch war es für Sponsoren schwer, größere Summen in Teams zu investieren, denn diese konnten nach einer Saison schon wieder von der Bildfläche verschwinden.

13 Millionen Dollar Einstiegskapital

Die NA LCS, die vom Entwickler von "League of Legends" – Riot Games – organisiert wird, umfasst zehn Teams. Diese mussten mit ihrer Bewerbung einen umfassenden Geschäfts- und Markenplan vorlegen. Die Ziele sind Konsistenz und stabile Marken, um längerfristige Investitionen anzuziehen.

13 Millionen US-Dollar müssen die Neueinsteiger über mehrere Jahre verteilt an Riot Games zahlen. Die hohe Einstiegssumme soll garantieren, dass die Teams längerfristig dabeibleiben und entsprechende professionelle Strukturen im Hintergrund haben. Nur Teams, die längerfristig auf den unteren Rängen darben, können ausgetauscht werden.

NBA Teams mischen mit

So versuchen sich nun auch traditionelle US-Sportvereine am Sprung in E-Sports. Neben den Golden State Warriors und den Cleveland Cavaliers haben auch die Houston Rockets mit Clutch City Gaming ein eigenes Team am Start.

Es geht um sehr viel Geld. Mit Übertragungsrechten für Streaming-Plattformen und andere Kanäle, Liga-Sponsoring und ähnlichen Einnahmequellen soll ein gemeinsamer Liga-Topf gefüllt werden. Deren Inhalt soll dann zu je ca. einem Drittel an die Spieler direkt, die Teams und Riot Games als Entwickler und Veranstalter ausgezahlt werden. Das Modell ist nicht neu und ähnelt klassischen Sportligen.

Millionengewinne mit Gratis-Spiel

Riot Games verdient mit "League of Legends" gut, obwohl das Spiel selbst gratis ist. Jeder kann sich das Game herunterladen und loszocken. Spieler können sich gegen kleine Zahlungen optische Veränderungen freischalten. Haupteinnahmequelle für Riot Games sind aber Kooperationen im Rahmen von E-Sports-Ligen und Übertragungsrechte.

(red)