Die neue Regierung hat sich festgelegt: Die ORF-Haushaltsabgabe von 183 Euro jährlich bleibt bis zumindest 2029 bestehen. Jährlich erlöst der ORF aus der Fernsehgebühr rund 700 Millionen Euro, der Betrag ist gesetzlich bei 750 Millionen Euro gedeckelt.
Doch neben der Finanzierung durch die Seher darf der ORF – anders als in vielen anderen europäischen Ländern – seine Reichweiten in TV, Radio und Internet auch am Werbemarkt anbieten. Durch diese Doppelfinanzierung kann der ORF im Wettbewerb mit Privaten die größte Redaktionsleistung erbringen – und, wie ausführlich berichtet, fürstliche Saläre bezahlen.
Laut der Medientransparenzdatenbank der Rundfunk- und Telekom-Regulierungs-Gmbh (RTR) warben Bundesregierung, Länder und andere öffentliche Stellen 2024 am liebsten beim öffentlich-rechtlichen Sender. Der ORF war laut offiziellen RTR-Zahlen mit 28,9 Millionen Euro größter Empfänger öffentlicher Werbegelder.
Statt Botschaften am heimischen Medienmarkt zu platzieren, floss nach dem ORF das meiste Steuergeld ins Ausland, konkret an die Tech-Giganten Google (15,9 Millionen Euro) und Meta (14,2 Millionen Euro).
Interessant auch: Nach dem Reichweiten-Kaiser "Krone"-Verlag durfte sich der "Standard" (Druckauflage 51.601 Stück) laut "Horizont" über die zweithöchsten Spendings an private Medienhäuser freuen.
Das Ressort der ehemaligen Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) gab mit 9,1 Millionen Euro mit Abstand am meisten aus, überproportional hohe Summen etwa beim "Standard". Zum Vergleich: Das Bundeskanzleramt warb lediglich um 1,9 Million Euro.