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Nebenwirkungen bei Anti-Gelsen-Sprays möglich

Die Arbeiterkammer OÖ hat Anti-Mücken-Sprays auf Herz und Nieren getestet und warnt: Manche Wirkstoffe können böse Nebenwirkungen haben.

Heute Redaktion
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An schwülen Sommerabenden zeigen sich die verhassten Blutsauger jedes Jahr aufs neue. Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat deshalb Anti-Mücken-Mittel getestet. Die Ergebnisse wurden am heutigen Freitag veröffentlicht.

Synthetische Wirkstoffe können gegenüber biologischen Mixturen in vieler Hinsicht punkten. Doch die chemische Keule hat auch ihren Preis: Sie können auch beim Menschen zu schweren Nebenwirkungen führen. Welche Wirkstoffe in welchen Produkten enthalten sind, erfahren Sie in der Diashow oben.

DEET wirkt wie Nervengift

Der bekannteste Vertreter der synthetischen Wirkstoffe ist DEET (Diethyltoluamid), der nicht nur gegen Gelsen, sondern gegen Zecken und andere Insekten. In tropischen Regionen hilft er so auch bei der Malariaprävention. Die AK OÖ warnt jedoch: DEET kann über die menschliche Haut aufgenommen werden und wirkt wie ein Nervengift.

Außerdem könne DEET zu Haut- und Schleimhautreizungen, Juckreiz und allergischen Reaktionen führen und wurde bestimmte Kunststoffe, Lacke und Leder angreifen, heißt es in dem Testbericht. Schwangere und Kleinkinder sollten daher einen großen Bogen um Mittel mit diesem Wirkstoff machen.

Icaridin nicht bei Kindern einsetzen

Der Wirkstoff Icaridin soll ebenso wirksam gegen Mücken und tropengeeignet und dabei deutlich verträglicher als DEET sein – auch wird Icaridin wird nicht so leicht von der Haut aufgenommen. Trotzdem sollte auch dieser Wirkstoff nicht bei Kindern unter zwei Jahren eingesetzt werden, denn über seine möglichen Nebenwirkungen liegen zu wenige Daten vor.

IR3535 auch für Kleinkinder geeignet

IR3535, dessen ausgeschriebener Name (Ethylbutylacetylaminopropionat) für die meisten Menschen einen Zungenbrecher darstellen dürfte, kann dem Testbericht zufolge auch bedenkenlos bei Kindern ab einem Jahr eingesetzt werden. Die Wirkung ist dafür allerdings geringer und kürzer, als etwa bei DEET. Ein Problem, mit dem auch die natürlichen Gelsen-Sprays zu kämpfen haben.

Citriodiol als natürliche Alternative

Natürliche Wirkstoffe liegen im Trend und haben sich als wirksame Alternative positioniert. Laut AK OÖ besonders beliebt: Mischungen aus Zitronella, Nelke und Lavendel. Sie sind allerdings weniger wirksam und flüchtiger, als die chemischen Mittel. Doch auch diese Mixturen sind keine Wundermittel: Vor allem in Verbindung mit Sonnenlicht können sie allergische Reaktionen und Reizungen der Haut und Schleimhäute hervorrufen.

Im Testbericht wird Citriodiol, das auch als PMD (Para-Menthan-3,8-diol.) bezeichnet wird, als effektivester natürlicher Wirkstoff ausgemacht. Es sei effizient gegen Mücken, Zecken und Fliegen und in Konzentrationen über 20 Prozent ähnlich wirksam wie DEET und für Kinder ab einem Jahr geeignet, heißt es in dem Bericht.

Generell gilt aber: Kinder sollten bis in ihren zwölften Lebensmonat überhaupt nicht Anti-Mücken-Mittel in Berührung kommen. Ein Schutz vor lästigen Mücken sollte rein durch passende Kleidung oder etwa Moskitonetze erfolgen. (red)