Die Hamas-Kämpfer kamen zeitgleich übers Wasser, aus der Luft und auf dem Landweg. Die Terrororganisation verübte den schwersten Anschlag auf den israelischen Staat seit dessen Gründung.
1.205 Menschen starben bei dem Angriff der Hamas und 251 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. So die traurige Bilanz des 7. Oktobers 2023. Unter den Geiseln ist auch ein junger Mann mit österreichischen Wurzeln. Ein Jahr später hofft seine Tante noch immer auf die Freilassung.
101 Geiseln sind laut der israelischen Zeitung "Haaretz" auch ein Jahr später noch in den Fängen der Hamas. Einer davon ist Bar Kuperstein, ein junger Israeli, der von den Terroristen auf dem Musikfestival Supernova entführt wurde, wo er als Security gearbeitet hat.
Das letzte Lebenszeichen von Bar Kuperstein erhielt die Familie am Tag des Angriffs: Um 6:30 rief er an. Bar versicherte seiner Mutter, er werde sein Bestes tun, um nach Hause zu kommen, berichtete das Magazin "Fokus Jerusalem TV".
Seit dem Angriff vor einem Jahr führte Israel zahlreiche Angriffe gegen die Hamas im Gazastreifen und die Hibollah-Miliz im Libanon durch.
Dann der Schock: Auf Instagram sah Bars Tante Marianne Videos, die Bar gefesselt am Boden zeigen. "Das war ein unglaublicher Schock für mich", erinnert sich die Österreicherin im ö1-Morgenjournal.
"Er versuchte, andere zu schützen und zu kämpfen, ohne Munition", erklärt das Familienmitglied.
Seitdem gab es kein Lebenszeichen von dem 22-Jährigen. Die Horror-Aufnahmen haben das Leben der Tante verändert. "Das begleitet mich Tag und Nacht". Angst hat die Österreicherin in Ihrem Alltag nicht, aber stets "ein mulmiges Gefühl".
Das israelische Militär geht davon aus, dass Dutzende der noch verschleppten Geiseln bereits Tod sind. Marianne will die Hoffnung nicht aufgeben. Sie glaubt aber weiter an Bar Kuppersteins Rückkehr: "Wir müssen alles dafür tun ihn die anderen nicht zu verlieren", fordert die Österreicherin im ö1-Morgenjournal.
Für die österreichisch-israelische Familie gibt es noch lange kein Ende der Katastrophe: "Die Familie ist zusammengebrochen", erklärte Bars Cousin Itzhak Tabatchnik. "Wir stehen in Kontakt mit der Regierung und dem Militär, aber viel mehr können wir nicht tun."