Politik

Nehammer gibt im TV eine eindeutige Winter-Garantie ab

VP-Chef Karl Nehammer ließ als einziger die Grillerei beim PULS24-Sommergespräch sausen. Im Kanzleramt gab er im Talk dann ein Versprechen ab.

VP-Chef Karl Nehammer im PULS24-Sommergespräch am 28. Juli 2022.
VP-Chef Karl Nehammer im PULS24-Sommergespräch am 28. Juli 2022.
PULS24 / Ursula Roeck

Während sich FPÖ-Chef Herbert Kickl noch bei seinem voraufgezeichneten Sommergespräch mit Grillwürstel verwöhnen ließ, gab's für VP-Chef Karl Nehammer nicht nur einen Ortswechsel ins Kanzleramt. Auch kulinarisch ging es etwas spartanischer zu: auf dem Tisch fanden sich nur zwei Schüsseln voller frischem Obst – inklusive Zitronen – und für jeden ein Glas Wasser. Dafür, dass ihm die Grillerei erspart wurde, zeigte sich Nehammer, der auch unlängst seinen Familienurlaub abgesagt hatte, dankbar: "Das ermöglicht mir das Arbeiten gegen die Krise besser."

Nicht ständig in Angst leben!

Politisch ging es dann in dem Talk vor allem um die Teuerung und Energiekrise: Dabei gab der Regierungschef das Versprechen ab: "Wir tun gerade derzeit alles, dass keine Wohnung kalt sein wird. Das können wir garantieren".

1/4
Gehe zur Galerie
    VP-Chef Karl Nehammer im PULS24-Sommergespräch am 28. Juli 2022.
    VP-Chef Karl Nehammer im PULS24-Sommergespräch am 28. Juli 2022.
    PULS24 / Ursula Roeck

    Angesprochen auf die weitere Drosselung der Gasliefermengen durch Russland sagt er: "Womit ich fix rechne, ist, dass jetzt gerade die Auslandsaufklärung des russischen Geheimdienstes gerade wieder ein Hakerl setzt. (…) Genau das will Wladimir Putin, dass alle Angst haben in Österreich". Man solle Russland nicht den Gefallen tun, "ständig in Angst zu leben".

    Putin würde derweil das Gerücht verbreiten, dass die Teuerung eine Folge der Sanktionen gegen Russland seien. "Das stimmt im Detail eben nicht, auch wenn die Menschen das spüren", erklärt der Kanzler.

    Keine Verstaatlichung

    Mit Blick auf kommende Jahre betonte er, dass sich Österreich bei der Gas-Beschaffung diverser aufstellen müsse. Daran und an einer besseren Resilienz der Wirtschaft werde gerade gearbeitet. Man prüfe derzeit einiges, aber eine Verstaatlichung der OMV oder des Verbundes sei derzeit nicht geplant. Auch die Staatsanteile sollen derzeit nicht erhöht werden.

    Einmal mehr verteidigte der Kanzler auch die bisherigen Zuschüsse gegen die hohe Inflation, auch wenn man damit nicht alle Folgen lindern könne. Von den vulnerablen Gruppen ausgehend bis tief hinein in den Mittelstand wolle man weiter mit Unterstützung aushelfen.

    Größeren Krieg verhindern

    Eine Abkehr von den Sanktionen gegen Russland stehen für Nehammer, der sich nur kurz davor mit dem ungarischen Premier Viktor Orban getroffen hatte, nicht in Frage. Diese müssten aber so intelligent sein, dass sie Russland mehr weh tun als Europa.

    So begründete der Kanzler auch, warum es keine Zustimmung Österreichs zu einem Gas-Embargo gegeben habe. Seine große Angst sei, in einen noch größeren Krieg hineinzugeraten: "Den gilt es mit allen Mitteln zu verhindern."

    Selbst maßregeln

    Vom Tisch gewischt wurde von Nehammer die Kritik zur Aufhebung der Absonderung von Corona-Infizierten, die selbst das Beratungsgremium GECKO kritisch sieht. Die Verfassung sehe ein verhältnismäßiges Vorgehen vor und dies sei bei der Omikron-Variante so nicht mehr gegeben gewesen. "Wir sagen nicht, dass das Coronavirus vorbei ist oder weniger gefährlich ist". Kippe die Lage, würden schnell wieder neue Maßnahmen kommen.

    Auf seine umstrittene Aussagen aus der jüngeren Vergangenheit – Stichwort: "Alkohol oder Psychopharmaka" – angesprochen, zeigte sich Nehammer reuig. Er spreche oft ironisch und müsse sich hier selbst (mehr) maßregeln.

    Die schlechten Umfragewerte der ÖVP entspringen laut seiner Einschätzung der allgemeinen Verunsicherung. Die Rechnung erfolge aber immer am Wahltag selbst. Bis dahin habe er zu arbeiten: "Das ist mein Auftrag."

    1/63
    Gehe zur Galerie
      <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
      25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
      EXPA / APA / picturedesk.com
      Mehr zum Thema