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Nein, *#21# sagt dir nicht, ob du abgehört wirst

Ein Video auf TikTok zeigt einen einfachen Trick, wie man herausfindet, ob das eigene Smartphone abgehört wird. Das steckt tatsächlich dahinter.

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Nein, *#21# gibt keine Auskunft darüber, ob du abgehört wirst!
Nein, *#21# gibt keine Auskunft darüber, ob du abgehört wirst!
TikTok

Auf TikTok macht momentan ein Video die Runde, in welchem vermeintlich erklärt wird, wie man herausfindet, ob das eigene Handy abgehört wird. Mit alarmierendem Unterton heißt es in dem Clip: "Achtung! Ihr wollt wissen, ob ihr abgehört werdet? Dann gebt *#21# ein." Wer diesen Code tatsächlich im Rufnummernfeld seines Telefons eingibt, dem wird anschließend ein Informationsfeld angezeigt.

Die Stimme warnt weiter: "Wenn dort steht 'Nicht weitergeleitet' oder 'deaktiviert', dann seid ihr safe. Wenn dort eine Nummer steht, gebt lieber schnell *#62# ein. Dann seht ihr, von wo beziehungsweise von wem ihr abgehört werdet!"

Das steckt dahinter

Tatsächlich sagen diese Codes und das Informationsfeld, das nach deren Eingabe erscheint, nichts darüber aus, ob ein Telefon abgehört wird oder nicht. Viel eher handelt es sich um sogenannte GSM-Codes, die es schon so lange gibt, wie Handys existieren. Wie mimikama.at erklärt, sind sie dafür gedacht, gewisse Funktionen schnell ein- oder umstellen zu können.

Diese Codes funktionieren beinahe auf allen Smartphones und Handys. Allerdings gibt es auch Codes, die ausschließlich auf gewissen Geräten wie beispielsweise Samsung-Phones oder Huawei-Handys funktionieren. Die Codes, die im Video genannt werden, gehören allerdings zu jenen Eingaben, die auf jedem Gerät funktionieren.

Spezialisierte Programme

Tatsächlich ist der Code *#21# dazu gedacht, eine Statusabfrage der Rufumleitung für Gespräche durchzuführen. Wer also eine Rufumleitung aktiviert hat, dem wird nach Eingabe dieses Codes jene Nummer angezeigt, auf welche eingehende Anrufe umgeleitet werden. Beim Code *#62# handelt es sich um eine Statusabfrage der Rufumleitung bei Nichterreichbarkeit. Hier wird also angezeigt, auf welche Nummer ein Anruf umgeleitet wird, falls der Angerufene nicht erreicht werden kann.

Weitere GSM-Codes dienen beispielsweise dazu, die eigene Rufnummer beim Anrufen zu unterdrücken (#31#<Rufnummer>), die Seriennummer des Handys anzeigen zu lassen (*#06#) oder den Pin zu ändern (**04*alte PIN*neue PIN*neue PIN#).

Es ist also nicht möglich, mit einer einfachen Eingabe eines solchen Codes herauszufinden, ob das eigene Smartphone abgehört wird oder nicht. Denn dafür benötigt man darauf spezialisierte Programme. Diese können das Handy auf diese Art von Software durchsuchen. Mimikama.at hält aber fest: "Die meisten Menschen dürften zu uninteressant sein, um abgehört zu werden."

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    800 Millionen Menschen nutzen regelmäßig die Videoplattform Tiktok. Die chinesische App liest dabei mit, was die Nutzer in der Zwischenablage ihres Handys haben.
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    Reuters
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