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NEOS: Impfpflicht für Schul-und Kindergartenkinder

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Anlässlich der steigenden Masernfälle in ganz Österreich fordern die Wiener NEOS eine Impfpflicht für Kinder, die in einen öffentlichen Kindergarten oder eine öffentliche Schule wollen. Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger stellte ihre Pläne am Mittwoch vor.

Laut dem Masernbericht, den das Gesundheitsministerium 2016 anfertigen ließ, sind vor allem Kleinkinder in Österreich nicht ausreichend geimpft. Zusätzlich zu der zu niedrigen Durchimpfungsrate sind viele nur einmal - anstatt den empfohlenen zweimal - geimpft. Bundesweit gab es heuer schon 32 Krankheitsfälle, vier mehr als im gesamten Vorjahr. Die NEOS wollen in Wien den Vormarsch der Masern stoppen, fordern Impfnachweise für Schulen und Kindergärten.
Angst vor den Masern auch in Wien: Nur 76 Prozent der Kinder sind gegen die gefährliche Krankheit geimpft. NEOS-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger will die Quote nun erhöhen. Kindergärten und Schulen sollen nur noch geimpfte Kinder aufnehmen.

Das Kinderbetreuungsgeld könnte an den Impfnachweis gekoppelt werden. Die Stadt hält davon wenig. "Impfgegner sind harte Nüsse. Sie werden ihre Meinung nicht ändern", heißt es aus dem Büro von Stadträtin Frauenberger (SP).

Auch könne nur der Bund die Maßnahmen beschließen. In Wien habe es heuer ein bis zwei Masernfälle gegeben. Eine hohe Durchimpfungsrate sei aber wünschenswert. Erst wenn diese bei 95 Prozent liegt, können Masern ausgerottet werden.

Die niedrige Durchimpfungsrate führt dazu, dass Österreich im europäischen Vergleich Schlusslicht ist. Nur Kroatien hat mehr Masernfälle pro 1 Million Einwohner als wir. Während 57 Prozent der Österreicher Impfungen generell skeptisch gegenüberstehen, würden sich 4 Prozent als dezidierte Impfgegner bezeichnen. Zum Vergleich: In Deutschland bezeichnen sich nur ein Prozent der erwachsenen Bevölkerung als Impfgegner.

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