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Netflix macht plötzlich auch lineares Fernsehen 

Weil sich viele Netflix-User von der großen Film- und Serien-Auswahl erschlagen fühlen, startet der Streaming-Anbieter einen herkömmlichen TV-Sender.

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    Netflix kopiert mit Netflix Direct die klassischen TV-Sender.
    Netflix kopiert mit Netflix Direct die klassischen TV-Sender.
    Unsplash

    Das Angebot von Streaming-Portalen wie Netflix & Co. ist riesig. Manch ein Nutzer sieht sich von der schier unendlichen Auswahl an Filmen und Serien erschlagen. Netflix räumt ein, dass die enorme Auswahl die Leute überfordert, und kopiert nun klassische TV-Sender.

    In Frankreich testet der Streaming-Anbieter erstmals den TV-Sender Netflix Direct, damit sich die Nutzer nicht mehr entscheiden müssen: Abonnenten sehen via Browser lineares Fernsehen, das 24 Stunden am Stück französische, europäische und internationale Shows und Filme zeigt, wie die "Welt" berichtet.

    Netflix begründete den Start des Senders damit, dass traditionelles Fernsehen in Frankreich nach wie vor sehr beliebt sei bei Menschen, die sich einfach zurücklehnen wollten, ohne sich für eine Sendung entscheiden zu müssen. Ob der Netflix-Sender auch in Österreich und in weiteren Ländern eingeführt wird, ist bisher noch nicht bekannt.

    Netflix laufen die Kunden in Scharen davon

    Der neue Netflix-Film "Cuties" sorgt für heftige Reaktionen. Der preisgekrönte französische Tanzfilm soll die problematische Sexualisierung von jungen Mädchen in der Popkultur aufzeigen. Doch Kritiker werfen dem Film vor, das zu zeigen, was er kritisiert: 11-jährige Mädchen in sexualisierten Posen. Politiker und Social-Media-Nutzer beschuldigen Netflix der Kinderpornografie. Bereits im Vorfeld des Films trendete deshalb der Hashtag #CancelNetflix auf Twitter.

    Nach der Veröffentlichung von "Cuties" im September stiegen die Kündigungen der Netflix-Abos um 800 Prozent. Die Auswertung von zwei Analysefirmen ergab, dass die Abokündigungswelle bei Netflix bedeutend anstieg, kurz nachdem die Boykott-Aktion startete, wie die britische "Daily Mail" schreibt. So verlor Netflix nach Veröffentlichung des Streifens fünfmal so viele Abonnenten wie im Vormonat.

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