Niederösterreich

Neuartige Krebstherapie im Klinikum St. Pölten

Im Universitätsklinikum St. Pölten wurde erstmals in Niederösterreich die CAR-T-Zell-Therapie, eine neuartige Krebstherapie, durchgeführt.

Tanja Horaczek
Im Klinikum St. Pölten wurde erstmals eine CAR-T-Zell-Therapie durchgeführt: Landesrat DI Ludwig Schleritzko, STL DGKP Gabriele Klaffl, 1. OÄ Dr. Petra Pichler, Prim. Assoc Prof. Dr. Martin Wiesholzer, STL DGKP Markus Hör und Patient Ernst Hirner.
Im Klinikum St. Pölten wurde erstmals eine CAR-T-Zell-Therapie durchgeführt: Landesrat DI Ludwig Schleritzko, STL DGKP Gabriele Klaffl, 1. OÄ Dr. Petra Pichler, Prim. Assoc Prof. Dr. Martin Wiesholzer, STL DGKP Markus Hör und Patient Ernst Hirner.
NÖ LGA/Daniela Matejschek

Bei der CAR-T-Zell-Therapie wird mit Hilfe einer Plasmazentrifuge eine bestimmte Art von Abwehrzellen aus dem Körper der PatientInnen entnommen und in einem aufwendigen Verfahren außerhalb des Körpers gentechnisch so verändert, dass sie an ihrer Oberfläche eine Andockstelle für die Zellen des Tumors entwickeln.

Mit Hilfe dieses Rezeptors findet die Abwehrzelle die Tumorzelle und kann sie gezielt zerstören. Die so veränderten Zellen werden außerhalb des Körpers vermehrt und den PatientInnen im Anschluss als „lebendes Medikament“ neuerlich infundiert. Da es sich um körpereigene Zellen handelt, überleben diese im Körper der PatientInnen, sie vermehren sich selbstständig weiter und können so die Tumorzellen über lange Zeiträume bekämpfen.

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    Landesrat Ludwig Schleritzko, STL DGKP Gabriele Klaffl, 1. OÄ Dr. Petra Pichler, Prim. Assoc Prof. Dr. Martin Wiesholzer, STL DGKP Markus Hör und Patient Ernst Hirner.
    Landesrat Ludwig Schleritzko, STL DGKP Gabriele Klaffl, 1. OÄ Dr. Petra Pichler, Prim. Assoc Prof. Dr. Martin Wiesholzer, STL DGKP Markus Hör und Patient Ernst Hirner.
    Daniela Matejschek

    Wichtiger Schritt in Niederösterreich

    „Das Universitätsklinikum St Pölten ist eines von sechs Zentren für Krebserkrankungen in Österreich, die die sehr aufwendige CAR-T-Zell-Therapie für Erwachsene anbieten können. Nach der Einführung der autologen Knochenmarkstransplantation im Jahr 2019 und der Schaffung einer Bettenstation zur Behandlung akuter Leukämien, ist die Etablierung der CAR-T-Zell-Therapie am hämatoonkologischen Zentrum in St. Pölten ein weiterer wichtiger Schritt in der Versorgung niederösterreichischer Patienten mit innovativen und zukunftsträchtigen Krebstherapien“, so Landesrat Ludwig Schleritzko.

    "Bereits jetzt sehen wir spektakuläre Erfolge der CAR-T-Zell-Therapie, der zukünftige Stellenwert dieser Immuntherapie lässt sich heute noch gar nicht abschätzen."

    Die grundlegende Idee hinter dieser revolutionären Therapieform ist, Tumorzellen nicht durch Zellgifte im Rahmen einer Chemotherapie ungezielt zu zerstören, sondern das körpereigene Abwehrsystem so zu verändern und zu verstärken, dass die Krebserkrankung gezielt bekämpft werden kann.

    „Bereits jetzt sehen wir spektakuläre Erfolge der CAR-T-Zell-Therapie, der zukünftige Stellenwert dieser Immuntherapie lässt sich heute noch gar nicht abschätzen. Zelluläre Immuntherapien, wie die CAR-T-Zell-Therapie, werden in Zukunft eine wesentliche Rolle in der Bekämpfung von Krebserkrankungen spielen“, so Prim. Assoc. Prof. Dr. Martin Wiesholzer, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 1.

    Wenn andere Therapien bereits versagt haben

    Mithilfe dieser revolutionären Therapie können Patienten mit bestimmten bösartigen Erkrankungen auch dann erfolgreich therapiert und geheilt werden, wenn konventionelle Therapien bereits versagt haben. Die Anzahl der Krebserkrankungen, für die diese Therapie zur Anwendung kommen kann, ist laufend im Steigen begriffen, die Forschung auf diesem Gebiet läuft auf Hochtouren.