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Neue App warnt Allergiker vor Pollen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Heuer rechnet der Pollenwarndienst mit einem starken Pollenjahr. Die Saison beginnt zwar aufgrund der Kältewelle verspätet, fällt aber nicht milder aus. Der Österreichische Pollenwarndienst hat eine App entwickelt, mit der Allergiker ihren personalisierten Warndienst auf das Handy erhalten.

Allergiker, aufgepasst! Derzeit befindet sich die Erle in ihrer Hauptblüte und reizt Betroffene in der Nase. Zum Monatswechsel hin ist mit der Birke die nächste Belastungswelle zu erwarten. Zu den Gräserpollen kann erst im April eine zuverlässige Prognose gemacht werden. Sie blühen von Mai bis Ende Juli.

Am Mittwoch stellte der Aerobiologe Uwe Berger einen Pollenwarndienst für Android und iPhone vor. Die besten Tipps für Allergiker:

Auto:

Wer an Allergien leidet, hat ein bis zu 30 Prozent erhöhtes Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken. Denn tränende Augen und Juckreiz beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit, hinzu kommen indirekte Krankheitsfolgen wie Müdigkeit und eingeschränktes Reaktionsvermögen. Wenn ein Allergie-Schub Sie überrascht, sollten Sie die Fahrt sofort unterbrechen. Achtung: Niest ein Autofahrer am Steuer, schließt er automatisch die Augen und ist dann quasi blind unterwegs. Schon bei Tempo 50 sind das immerhin 13 Meter Blindflug.

Sport:

Das Training im Freien sollte am Land  abends erfolgen. In der Stadt ist es gerade anders. Um dem Pollenflug möglichst aus dem Weg zu gehen sollte man das Training auf den Morgen zu verlegen. Nach dem Sport empfiehlt sich die gründliche Körperreinigung, um die Pollen "abzuwaschen". Die Sportbekleidung muss regelmäßig gewaschen werden, um sie von Pollen zu befreien. Vor dem Training sollte ein sorgfältiges Aufwärmprogramm stehen, andernfalls läuft man Gefahr, dass sich die Bronchien frühzeitig verkrampfen, Atemnot ist die Folge.

Atmung:

Eine regelmäßige Nasendusche mit isotoner Kochsalzlösung reduziert die Pollenbelastung an den Schleimhäuten und bringt eine deutliche Besserung.

Nahrungsmittel:

Die Birkenpollen-Allergie und damit verbundene Kreuzallergien zählen in Österreich zu den häufigsten allergischen Erkrankungen. In Österreich sind allein rund 400.000 Menschen von einer Birkenpollen-Allergie und damit verbundenen Nahrungsmittelallergien betroffen, insbesondere gegen Apfel, Pfirsich, Haselnuss, Karotten und Sellerie. 70 Prozent aller Birkenpollenallergiker leiden an solchen Kreuzallergien.

Lüften:

Lüften Sie Ihr Haus morgens Früh. Wenn Sie sehr gefährdet sind, schließen Sie ab zehn Uhr, wenn es schön sonnig ist, die Fenster. Machen Sie sie auf dem Land erst nach 16:00 Uhr auf - in der Stadt ein bisschen später, weil in der Stadt ist ein sogenanntes "Heat Island", da kommen die Pollen ein bisschen später runter. Pollenschutzgitter gibt es in verschiedenen Größen und bereits ab 10 Euro im Bau- oder Supermarkt. Mittels Klettband wird das Gewebe einfach in die Rahmen von Fenstern und Türen geklebt. Ist die Pollensaison vorbei, können die Gitter leicht wieder entfernt werden. Sie können bis zu drei Jahren halten. Daneben gibt es Pollenschutzgitter auch auf fertigen Spannrahmen, die über Einhängewinkel am Fenster befestigt werden.

Kleidung:

Nach einem längeren Aufenthalt im Freien sollte zu Hause sofort die Kleidung gewechselt werden. Die benutzte Kleidung möglichst nicht in Schlaf- oder Wohnräumen ablegen und bald waschen. Auch Bettwäsche, Vorhänge und Teppichvorleger sollten häufiger gewaschen werden, um erhöhte Pollenkonzentration zu vermeiden. Es empfiehlt sich, die Wäsche im Haus zu trocknen, damit sich der Blütenstaub nicht erneut verteilen kann. Auch sollten Betroffene vor dem Schlafengehen die Haare mit Wasser ausspülen.

Medikamente:

Werden die Beschwerden dennoch zur Qual, helfen Medikamente. Antiallergisch wirkende Antihistaminika werden bei akuten Symptomen eingesetzt, haben aber häufig auch unerwünschte Nebenwirkungen. Es gibt sie als Nasenspray oder Augentropfen sowie als Tabletten und Tropfen. Bei stärkerem Heuschnupfen kann der Arzt kortisonhaltige Mittel verordnen.

Kinder:

Die Experten appellieren vor allem an Eltern, bei ihren Kindern auf Allergie-Symptome zu achten. Studien hätten gezeigt, dass Kinder während einer Allergiebelastung signifikant weniger leistungsfähig sind. Das mache sich durchaus auch bei Schultests bemerkbar.