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Neue Concorde: Erstes Modell im Windkanal

Heute Redaktion
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Bild: Lockheed Martin

Vor 13 Jahren hob das letzte Mal eine Überschall-Passagiermaschine vom Typ Concorde ab. Ein verheerendes Unglück hatte das Aus für den Flieger bedeutet, der Menschen mit doppelter Schallgeschwindigkeit in nur dreieinhalb Stunden von London nach New York brachte. Doch der langersehnte Nachfolger nimmt jetzt erste konkrete Formen an.

Der US-Konzern Lockheed Martin, der sowohl zivile als auch militärische Fluggeräte herstellt, hat sich mit der Raumfahrtbehörde NASA zusammengetan und bastelt an einem Nachfolger der legendären Concorde (und der Tupolew Tu-144). Jetzt wurde erstmals ein Modell gebaut, dass im Windkanal die aerodynamischen Eigenschaften testen soll. Die ersten Testflüge sollen noch vor dem Jahr 2020 stattfinden.

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 2.179 km/h (Mach 2,04) soll der bislang nur QueSST X-plane genannte Flieger die Strecke von London nach New York in drei bis dreineinhalb Stunden bewältigen können. Das ist halb so lange, wie normale Passagierflugzeuge brauchen, die allesamt unter der Schallmauer von knapp 1.000 km/h fliegen.

Der Name verrät aber einen großen Unterschied zur Concorde, nämlich den Geräuschpegel: Während das Original mit ohrenbetäubendem Lärm daher kam, steht QueSST für Quiet Supersonic Technology, also Leise Schallgeschwindigkeits-Technologie. So soll der neue Flieger nur 60 Dezibel laut sein - wie ein normales Gespräch.

Trauriges Ende

Der Concorde-Nachfolger lässt deshalb so lange auf sich warten, weil der Betrieb des Überschallfliegers (so wie beim sowjetischen Gegenstück, der Tu-144) höchst unwirtschaftlich war. Nur British Airways und Air France verwendeten die Concorde, und das mehr aus Prestigegründen als um damit Geld zu machen. Am 25. Juli 2000 verunglückte eine Maschine spektakulär bei Start in Paris, 113 Menschen starben. Danach hatte der Flieger auch noch mit Imageproblemen zu kämpfen, weswegen er 2003 außer Dienst gestellt wurde.