Coronavirus

Neue Corona-Variante – Erste Fälle in Österreich gemeldet

Eine neue Variante des Coronavirus bereitet Experten Sorgen. Jetzt breitet sich BA.2.75, inoffiziell auch als "Centaurus" bekannt, auch bei uns aus.

Jochen Dobnik
In Salzburg wurden bereits Ende Juni zwei Fälle einer "Centaurus"-Infektion registriert.
In Salzburg wurden bereits Ende Juni zwei Fälle einer "Centaurus"-Infektion registriert.
Ohde, Christian / Action Press / picturedesk.com

Immer wieder werden weltweit neue Corona-Varianten entdeckt, zuletzt Omikron. Sie gilt hierzulande nach wie vor als dominierende Variante. Doch Gesundheitsexperten sind sich bereits seit Monaten sicher, dass im Herbst eine neue Corona-Welle auf Österreich zusteuert. Nun sind erste Fälle der neuen, als "Centaurus" bekannten Variante BA.2.75 in Salzburg gemeldet worden.

Ansteckender und wandlungsfreudiger

Zwar gibt es nach wie vor noch recht wenig Informationen zu dieser Subvariante der Omikron-Mutation, bisherige Studien lassen allerdings darauf schließen, dass sie erneut wesentlich ansteckender ist und beunruhigende Mutationen aufweist. "Noch bevor wir mit der BA.5-Welle durch sind, müssen wir uns vielleicht schon auf die nächste vorbereiten", twittert der Molekularbiologe Ulrich Elling von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Diese insgesamt elf Mutationen sollen laut einer niederländischen Studie dafür sorgen, dass das Virus in der Lage sein dürfte, die durch Impfung oder vorherige Covid-19-Infektion aufgebaute Immunität zu umgehen und so eine neue Infektionswelle auslösen. Eine Infektion mit BA.5 dürfte demnach kaum vor einer Ansteckung mit "Centaurus" schützen.

Fälle bereits vor Wochen entdeckt

Wie die Münchener Wissenschaftsinitiative GISAID nun aufzeigt, wurde die Variante Ende Juni bereits bei zwei Fällen in Salzburg nachgewiesen – die Variante könnte sich daher auch schon weiter ausgebreitet haben. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES bestätigt die Infektionsfälle noch nicht.

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) wertet "Centaurus" seit Anfang Juli als "Variante unter Beobachtung". Das bedeutet, sie könnte stärker ansteckend sein und wird mit schwereren Krankheitsverläufen in Verbindung gebracht. Die Belege dafür sind jedoch schwach oder konnten noch nicht erbracht werden.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Robert Koch-Institut haben sich bislang noch nicht zu der neuen Corona-Variante geäußert.