Wien

Neue Insel-Schafe määähen Wiesen auf der Donauinsel

70 Mutterschafe und ihre Lämmer grasen als natürliche Rasenmäher im Norden der Insel. Dort verbringen sie ihre Sommer für die nächsten drei Jahre.

Heute Redaktion
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Die für die Donauinsel zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) besuchte die Schafe bei ihrem Mäheinsatz.
Die für die Donauinsel zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) besuchte die Schafe bei ihrem Mäheinsatz.
PID/Votava

Eine neue Herde löst auf der Donauinsel die bisherigen Krainer Steinschafe ab: 70 Tiere bevölkern ab sofort wieder die Wiesenflächen im Norden der Donauinsel. Unter den Mutterschafen mit ihren Lämmern ist auch ein kastrierter Widder namens Willi, der mit der Flasche aufgezogen werden musste. In Zukunft werden die wolligen Rasenmäher als "tierische Mitarbeiter" der Stadt in den nächsten drei Jahren ihre Sommer auf der Donauinsel verbringen.

Die Tiere bleiben rund eine Woche auf einer mit einem mobilen Elektrozaun geschützten Weidefläche, danach wird der Zaun versetzt und die nächste Wiese abgegrast. Die Insel-Schafe ernähren sich ausschließlich von dem, was die Wiesen der Donauinsel zu bieten haben. Einmal täglich bekommen die Tiere Besuch vom Schäfer, der nach dem Rechten sieht. Besucher der Donauinsel werden gebeten, die Tiere keineswegs zu füttern und auf ihre Hunde und die Leinenpflicht zu achten. 

Schafe nützen Schmetterlingen und Heuschrecken

Die neue Herde setzt sich aus alten und gefährdeten Rassen des Mostviertler Betriebs "Landwirtschaftsbetrieb Kablhof" zusammen: Waldschaf, Zackelschaf, Steinschaf, Coburger Fuchsschaf, Shropshire und Berrichon du Cher. Die Tiere kommen sowohl mit Hitze und Trockenheit als auch mit Regen gut zurecht. 

Die Schafbeweidung ist Teil des EU-Projekts der Stadt Wien – Wiener Gewässer. Das Projekt setzt Maßnahmen, um die Donauinsel an den Klimawandel und seine negativen Auswirkungen anzupassen. Schafe lassen beim Grasen immer auch Pflanzen übrig. Dadurch entstehen Wiesenbereiche mit längerem und kürzerem Pflanzenstand. Das kommt gefährdeten, streng geschützten Insektenarten wie Schmetterlingen, Fang- und Heuschrecken zugute.

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