Coronavirus
Neue Karte zeigt Auslastung der Intensivstationen
Das AGES-Dashboard wurde überarbeitet. Es gibt nun eine neue Darstellung zur Auslastung der Intensivstationen in den einzelnen Bundesländern.
Die Darstellung der Hospitalisierungszahlen am AGES Dashboard wurde von Gesundheitsministerium, GÖG und AGES überarbeitet. Die wesentliche Änderung betrifft die Auslastung der Intensivstationen in den einzelnen Bundesländern.
Bisher zeigte eine Tabelle die COVID-19-Auslastung der Normal- sowie Intensivstationen, wobei sich diese Zahlen auf Kapazitäten inkl. Betten, die innerhalb von 7 Tagen bereitgestellt werden könnten, bezogen. Anstelle der bisherigen Tabelle "Covid Auslastung" ist ab sofort ein täglich aktualisiertes File zur "Bettenauslastung auf Intensivstationen" am AGES Dashboard verfügbar. Dieses schlüsselt die Belegung der Intensivstationen in den einzelnen Bundesländern sowie im gesamten Bundesgebiet auf, jeweils absolut und in Prozent, und umfasst die folgenden Kategorien:
➤ COVID-19-PatientInnen
➤ Nicht-COVID-19-PatientInnen
➤ Tagesaktuelle freie Betten
Dabei relevant ist vor allem der Schwellenwert von 33 %. Die Corona Kommission definiert eine Auslastung aller tatsächlich aufgestellten Intensivbetten für Erwachsene in der Höhe von 33 % als Schwellenwert für ein sehr hohes Systemrisiko – nicht nur hinsichtlich der verfügbaren Intensivbetten, sondern auch in Bezug auf das verfügbare spezialisierte Personal, da die Betreuung von COVID-19-PatientInnen aufgrund des klinischen Bildes und der besonderen Hygienemaßnahmen wesentlich personalintensiver ist.
Überschreitung des Schwellenwertes
Bei einer Überschreitung dieses Schwellenwertes von 33 Prozent kann man davon ausgehen, dass die COVID-19-PatientInnen bereits in deutliche Konkurrenz mit anderen intensivpflichtigen PatientInnen treten. Um eine solche, die Versorgung aller behandlungspflichtigen PatientInnen gefährdende Konkurrenzsituation zu verhindern, werden zunächst bei noch mittlerer Auslastung (zwischen 10 Prozent und 30 Prozent) kontinuierlich elektive Eingriffe, die eine anschließende intensivmedizinische Betreuung erfordern könnten, verschoben.
Mit steigendem COVID-19-Belag wird zunehmend pflegerisches und ärztliches Personal aus anderen qualifizierten Bereichen (OP-Personal, Anästhesie, Interne, notärztlicher Bereich) auf den Intensivstationen eingesetzt.
Die Personalausstattung der Intensivstationen – dies betrifft vor allem das Pflegepersonal – ist im Regelbetrieb für eine Auslastung von etwa 75-85 Prozent ausgelegt. Unter der Annahme, dass sich diese Auslastung kurzfristig (!) aufgrund der Krisensituation auf 90-95 Prozent steigern lässt, entsteht temporär eine maximal für COVID-19 nutzbare Kapazität von etwa 700-800 Intensivbetten in Österreich. Eine 100 prozentige ICU-Auslastung ist de facto nicht möglich – da Betten vorbereitet und Geräte regelmäßig gewartet werden sowie Betten für Notfälle freigehalten werden müssen.
Tägliche Schwankungen
Die freien Intensivbetten unterliegen täglichen Schwankungen, die von der Entwicklung des Nicht-COVID-19-Belages und von den jeweiligen Kapazitäten gemäß der aktuellen Eskalationsstufe des jeweiligen Stufen- bzw. Krisenplans der Länder abhängen. Die Höhe der Eskalationsstufe im jeweiligen Bundesland hat deshalb wiederum direkten Einfluss auf die Auslastung der Intensivpflegestationen: Je nach Stufe werden verstärkt Operationen verschoben, Personal bzw. Betten aus anderen Bereichen hinzugezogen bzw. aufgerüstet und somit kurzfristig Bettenkapazitäten geschaffen – wodurch es in Relation zu einer Verringerung der Gesamtauslastung kommen kann.
Neben der bisherigen Tabelle "Covid Auslastung" wurden auch die Österreichgrafik und teilweise die Bundesländerdaten aus der "AGES Dashboard"-Seite zu "Hospitalisierungen" entfernt. Die weiteren Felder bleiben bestehen, auch die bisherige CSV-Download-Möglichkeit wird fortgeführt. An einer maschinenlesbaren Version der neuen Auslastungsdaten wird derzeit gearbeitet.