Tirol

Neue Tirol-Mutation könnte gegen Impfung resistent sein

Eine neue Form der britischen Virus-Mutation bereitet Tiroler Behörden Sorgen. Nun werden für mehrere Bezirke verpflichtende Ausreisetests eingeführt.

Jochen Dobnik
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Der Anstieg an Infektionen mit der britischen Corona-Mutante sorgt in Tirol für Unruhe.
Der Anstieg an Infektionen mit der britischen Corona-Mutante sorgt in Tirol für Unruhe.
JFK / EXPA / picturedesk.com

Ab morgen wird für den Bezirk Kufstein und ganz Nordtirol eine Ausreise-Testpflicht eingeführt. Grund dafür ist ein verstärktes Auftreten der britischen Virusmutation namens B.1.1.7-E484K, welche ein Risiko für die Impfkampagne werden könnte.

Gefährliche Ausbreitung in Tirol

Im Bezirk Schwaz wurden bereits 103 Fälle dieser britischen Variante mit weiteren Mutationsmerkmalen entdeckt, 54 Fälle in Kufstein. Tirolweit sind es 216. Daher muss ab Mittwoch, 0 Uhr, bei der Ausreise aus den beiden Bezirken ein negativer Coronatest vorgewiesen werden. Auch eine Tragepflicht von FFP2-Masken auf bestimmten Plätzen wird verordnet.

Für den Bezirk Schwaz ist diese Maßnahme ohnehin noch bis 1. April aufrecht, sie dürfte jedoch verlängert werden.

Mutation gegen Impfstoffe resistent

Die Mutation B.1.1.7-E484K könnte sich deshalb als besonders problematisch für die Impfstrategie erweisen, da es Anzeichen gibt, dass sie das Virus unempfindlicher gegen bereits gebildete neutralisierende Antikörper macht. Deswegen wird vermutet, dass die derzeit erhältlichen Impfstoffe gegen diese Variante eine geringere Wirksamkeit haben könnten.

"Wir müssen die Impfstrategie so anlegen, dass wir auch gegen neuere Varianten im Herbst einen gewissen Schutz haben, das ist bei AstraZeneca nicht so sehr gegeben. Daher müssen wir jetzt schauen, was wir tun", mahnte Virologin Dorothee von Laer in der ORF-Sendung "Im Zentrum".

Es sei deswegen notwendig, bundesweite Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und die Infektionszahlen zu reduzieren.