Politik

Neue Steuern: EU will den Schnaps teurer machen

Für den Selbstgebrannten sollen in Österreich künftig höhere Steuern fällig werden, fordert die EU vom Finanzministerium.

Heute Redaktion
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Geht es nach der EU, wird der Selbstgebrannte bald teurer.
Geht es nach der EU, wird der Selbstgebrannte bald teurer.
Bild: Reuters

EU-Pläne können zehntausenden privaten Schnapsbrennern in Österreich teuer zu stehen kommen. Österreich verstoße nämlich gegen Bestimmungen der EU-Alkoholsteuer-Richtlinie, beschwert sich Brüssel. Denn der traditionelle Hausbrand ist bei uns in gewissen Mengen von der Verbrauchssteuer auf Alkohol befreit, die EU will das ändern. Auch auf den Selbstgebrannten wären dann rund 7 Prozent Steuer fällig.

Brüssel hat jedenfalls ein Mahnschreiben an Wien geschickt, bestätigte die APA. Das Finanzministerium geht trotzdem davon aus, dass es zulässig ist, die „steuerlichen Befreiungen oder Ermäßigungen durch agrarische Betriebe bis zu einem gewissen Ausmaß" zu behalten. „Österreich wurde die Beibehaltung dieser seit 1835 bestehenden Regelung im Zuge der EU-Beitrittsverhandlungen zugestanden", so das Finanzministerium.

Die Abfindungsbrennereien

Österreichweit gibt es zwischen 40.000 und 50.000 sogenannte Abfindungsbrennereien, die dem Staat die Alkoholsteuer pauschal abfinden. Sie können die ersten 15 Liter reinen Alkohol steuerfrei herstellen. Die steuerfreie Menge kann auf bis zu 27 Liter steigen - für bis zu vier Mitarbeitende am Hof können jeweils bis zu drei weitere Liter zu den 15 hinzukommen. In Tirol und Vorarlberg kann aus historischen Gründen die doppelte Menge erzeugt werden kann, also bis zu 54 Liter Reinalkohol. Qualitätsschnäpse erzielen ordentliche Preise.

(GP)