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Zungenküsse können Rachentripper auslösen

Heute Redaktion
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Australische Forscher haben herausgefunden, dass man sich durch ausgiebiges Schmusen mit der bakteriellen Infektionskrankheit Gonorrhoe anstecken kann.

Bisher war man davon ausgegangen, dass es sich bei Gonorrhoe, auch Tripper genannt, um eine Krankheit handelt, die ausschließlich sexuell übertragen wird. Australische Forscher behaupten nun jedoch, dass sie auch durchs Küssen weitergegeben werden kann.

Infektionsrate nimmt jährlich zu

Wissenschafter der Monash University in Melbourne und Kollegen veröffentlichten die neuen Erkenntnisse im Fachblatt "Sexually Transmitted Infections". Die Zahl der diagnostizierten Gonorrhoe-Ansteckungen nimmt jährlich zu.

Gleichzeitig versagen herkömmliche Antibiotika, die zum Bekämpfen der Infektion eingesetzt werden, immer öfter. Die Studienautoren sehen daher eine besondere Relevanz in ihren neuen Erkenntnissen.

Küssen als Übertragungsart bisher unbekannt

"Wir haben festgestellt, dass das Risiko einer Infektion mit Rachen-Gonorrhoe umso höher war, je mehr Menschen eine Person geküsst hatte, unabhängig davon, ob diese auch beim Sex Küsse ausgetauscht hatte", sagte Erich Chow, Hauptautor der Studie, gegenüber der "Washington Post".

Es handle sich zwar um eine Beobachtungsstudie, jedoch stelle sie die anerkannten Übertragungsweisen infrage. Prinzipiell werde der Penis des Sexualpartners als "Hauptquelle einer Rachen-Infektion" angesehen. "Durch unsere Forschung haben wir gezeigt, dass Gonorrhoe durch Küssen weitergegeben werden kann. Dies hilft den Menschen zu verstehen, wie sie sich infiziert haben – insbesondere, wenn sie sexuell nicht aktiv waren."

Weitere klinische Tests erforderlich

Für die aktuelle Erhebung wurden über homo- oder bisexuelle 3.000 Männer untersucht. Davon wiesen sechs Prozent eine Infektion mit Rachen-Gonorrhoe auf. Durchschnittlich, so gaben die Probanden an, tauschten sie in den letzten drei Monaten mit vier Partnern nur Küsse aus. Mit fünf Partnern sollen sie Geschlechtsverkehr mit Küssen gehabt haben, mit einem lediglich Geschlechtsverkehr.

Nun müsse in weiteren klinischen Tests erforscht werden, wie sich solche Ansteckungen zuverlässig verhindern lassen - schließlich sei es unwahrscheinlich, dass Menschen aufhören werden, sich zu küssen. "Unser Team führt bereits eine klinische Studie durch, in der untersucht wird, ob die tägliche Anwendung von Mundwasser Gonorrhoe verhindern kann. Wenn es funktioniert, könnte es eine einfache und kostengünstige rechtzeitige Behandlung für alle sein", sagte Chow.

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