Coronavirus

Neue Studie: Ohne Lockdown 66.000 Tote in Österreich

Wie internationale Studien zeigen, haben die Corona-Maßnahmen mehrere Millionen Menschenleben gerettet.

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    Vor allem Italien wurde schwer vom Coronavirus getroffen.
    Vor allem Italien wurde schwer vom Coronavirus getroffen.
    picturedesk.com

    Wissenschafter vom Imperial College London haben die Todesfallzahlen in mehreren europäischen Ländern analysiert und ihre Ergebnisse im Fachblatt "Nature" veröffentlicht. Das Fazit: Hätten man keinen Shutdown durchgeführt, wären in Europa bis Anfang Mai rund 3,1 Millionen Menschen am Coronavirus gestorben. In Österreich hätte es 66.000 Todesopfer gegeben.

    Die Forscher untersuchten die Auswirkungen der großen Interventionen in elf europäischen Ländern für den Zeitraum vom Beginn der COVID-19 bis zum 4. Mai 2020, als die Sperren in vielen Ländern bereits aufgehoben wurden. Das Modell berechnet die beobachteten Todesfälle rückwärts, um die Übertragung zu schätzen, die mehrere Wochen zuvor stattgefunden hat, wobei die Zeitverzögerung zwischen Infektion und Tod berücksichtigt wird.

    Der Ansatz habe jedoch einige Schwächen, wie die Studienautoren selbst einräumten. So könnten etwa Todesfälle zu Beginn der Pandemie übersehen worden sein. Auch bei den Meldungen von Todesfällen gab es Unterschiede zwischen den Ländern und im Verlauf der Zeit. 

    Vorsichtige Interpretation

    In einer zweiten Studie sah sich ein Forscherteam von der University of California die Maßnahmen in China, Südkorea, Italien, Iran, Frankreich und den USA an. Laut dem Ergebnis wurden rund 530 Millionen Infektionen verhindert. "Ich denke, kein anderes menschliches Unterfangen hat jemals in so kurzer Zeit so viele Leben gerettet", sagte Studienleiter Solomon Hsiang.

    Experten raten zu einer vorsichtigen Interpretation der Zahlen. Sie hätten eine enorme Schwankungsbreite. Die Studie zu den europäischen Ländern gibt es hier zum Nachlesen.

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