Science

Neue Studie: Spermien schwimmen ganz anders als gedacht

Bisher ging man davon aus, dass Spermien sich wie Aale fortbewegen. Das können Wissenschaftler der University of Bristol nun widerlegen.

Christine Scharfetter
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Wissenschaftler der University of Bristol haben eine Neuentdeckung in Bezug auf Spermien gemacht.
Wissenschaftler der University of Bristol haben eine Neuentdeckung in Bezug auf Spermien gemacht.
iStock

Seit über 300 Jahren geht die Menschheit davon aus, dass Spermien sich mit einer schlangenartigen Schwimm-Bewegung - ähnlich eines Aals - fortbewegen. Doch diese Annahme von Antonie van Leeuwenhoek stellt sich jetzt als eine optische Täuschung heraus: Wie neue 3D-Aufnahmen zeigen, versuchen sie kreisend eine Eizelle zu erreichen.

Zu dieser Erkenntnis kamen Forscher der Nationaluniversität in Mexiko-Stadt und der University of Bristol, indem sie menschliches Sperma unter ein 3D-Mikroskop legten. Dort war laut der Wissenschaftler mittels einer Hochgeschwindigkeitskamera, die in einer Sekunde über 55.000 Bilder aufnehmen kann, deutlich zu sehen, dass die Spermien nicht, wie gedacht mit einer Auf- und Abbewegung vorwärts kommen. Es handle sich stattdessen um eine kreisförmige Bewegung, ähnlich eines verspielten Otters, so Dr. Gadelha, Leiter des Polymaths Laboratory am Bristol Department of Engineering Mathematics und Experte für Fruchtbarkeitsmathematik.

Nun wollen die Forscher neue Methoden entwickeln, um ungesunde Spermien besser zu erkennen und so gegen Unfruchtbarkeit vorgehen zu können.