Coronavirus

Neue Studie zeigt – Ivermectin gegen Corona wirkungslos

Eine neue, groß-angelegte Studie beweist, dass Ivermectin gegen Corona wirkungslos ist. Für Forscher ist das Thema damit "abgehackt". 

Tobias Kurakin
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Ivermectin wurde in impfskeptischen Kreisen fälschlicherweise als Corona-Heilmittel gehandelt.
Ivermectin wurde in impfskeptischen Kreisen fälschlicherweise als Corona-Heilmittel gehandelt.
Scott Camazine / PhotoResearchers / picturedesk.com

Das Entwurmungsmittel "Ivermectin" hat in der Pandemie zweifelhafte Berühmtheit erlangt. Nicht zuletzt FPÖ-Chef Herbert Kickl hatte auf die Wirksamkeit des Medikaments zur Behandlung einer Corona-Infektion geschworen. Neueste Studienergebnisse widersprechen dem freiheitlichen Kurs jedoch. 

Kein Einfluss auf Krankenhaus-Aufenthalt 

Eine große brasilianische Studie kommt zu dem Schluss, dass Ivermectin als Behandlungsmethode für eine Corona-Infektion nicht wirksam ist. Sowohl auf das Risiko einer Krankenhauseinweisung sowie auch auf die Dauer eines Aufenthalts hätte das Entwurmungsmittel keinen Einfluss. 

Die Ergebnisse der Studie wurden im renommierten "New England Journal of Medicine" veröffentlicht, wo dem Mittel die klinische Wirkung im Kampf gegen das Coronavirus abgesprochen wird. Durchgeführt wurde die Studie mittels eines "Doppelblindversuches" an über 3.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die aufgrund diverse Vorerkrankung besonders gefährdet waren, einen schweren Corona-Verlauf zu bekommen. 

679 von ihnen bekamen Ivermectin verabreicht, ebenso viele ein Scheinpräparat, die übrigen knapp 2160 Patienten wurden anders behandelt. Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, kam schließlich zu dem Schluss, dass es keinen Effekt des Medikamentes gab. Der Infektionsimmunologe Leif Erik Sander von der Berliner Charité reagierte auf das Ergebnis auf Twitter: "Damit sollte dieses Thema mal abgehakt sein."

Bereits zuvor angelegte Studien stellten die Unwirksamkeit des Medikamentes im Einsatz gegen Corona unter Beweis. Weltgesundheitsorganisation (WHO), Robert Koch-Institut (RKI) und Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatten daher stets vor der Einnahme gewarnt. Besonders unter Impfgegnerinnen und Gegnern erfreute sich das Entwurmungsmittel dennoch hoher Beliebtheit. 

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