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Neue Studie: Zucker wirkt wie Kokain

Eine neue Studie gibt Aufschluss über das schlechte Image von Zucker. Er soll im Gehirn tatsächlich eine drogenähnliche Wirkung haben.

Heute Redaktion
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Maximal zehn Prozent (also 50 Gramm bei einem durchschnittlichen Erwachsenen) der täglichen Kalorien sollen durch freien Zucker aufgenommen werden, so lautet die Empfehlung der WHO. Der durchschnittliche Tageskonsum in Österreich ist jedoch doppelt so hoch.

Wie eine Umfrage von Marketagent zeigt, unterschätzen die Österreicher zudem ihren Konsum. Sieben von zehn Personen möchten ihn einschränken.

Belohnungssystem im Gehirn reagiert wie bei Drogenkonsum

Das Gehirn reagiert auf den Konsum von Drogen ähnlich wie auf Zucker. Dass hier ein Verwandtschaftsverhältnis existiert, war Wissenschaftlern bereits länger bewusst. Nun bestätigt eine neue Studie den Nähegrad der Wirkung von Zucker mit jener von Drogen.

Bei der Studie, die im Scientific Reports Journal veröffentlicht wurde, haben die teilhabenden Forscher die Gehirne von Meerschweinchen gescreent, nachdem sie zwölf Tage zwei Liter einer zuckerhaltigen Flüssigkeit getrunken haben. Dabei erkannten sie, dass das Belohnungssystem im Gehirn, wo Neutrotransmitter wie etwa Dopamin strukturiert werden, anders zu reagieren begann.

Initiative zur Zuckerreduktion in Österreich

Die Überdosis wurde dabei ähnlich wie eine Überdosis von Kokain bewertet. Durch die großen Mengen sank die Bereitschaft der Dopamin-Rezeptoren. Nach dem kurzen Zeitraum zeigten sich bereits Veränderungen im Gehirn.

In Österreich wurde im Jahr 2018 die "Allianz gegen zu viel Zucker" ins Leben gerufen. Mittlerweile gibt es 38 Unterstützer, darunter Lebensmittelproduzenten und ärztliche Fachgesellschaften.

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